Firmung in Martigny
Schweiz

Ein grosses Erlebnis für 730 Firmlinge und ihre Angehörigen in Martigny

Martigny VS, 21.5.18 (kath.ch) Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten, Jean Scarcella, Abt von Saint-Maurice, und zwanzig weitere Geistliche firmten am 20. Mai im «Centre des expositions» in Martigny 730 Jugendliche. Eine Feier des Pfingstfestes, bei der sich 10’000 Menschen im gleichen Sinn begeistern liessen.

Bernard Hallet

«Sie werden sich erinnern, dass Sie am Pfingsttag in Ihrem Glauben bestätigt wurden. Sie werden es als ein Gründungsereignis Ihres Lebens in Erinnerung behalten», sagte Bischof Jean-Marie Lovey zu den 730 Firmlingen, die an diesem Pfingstnachmittag auf dem Messegelände in Martigny anwesend waren.

        

Tausende Angehörige feierten mit

Die grosse Zahl Firmlinge war nach Ansicht des Bischofs von Sitten nicht der Hauptgrund für den aussergewöhnlichen Charakter der Veranstaltung. Er sah vor allem 10’000 Menschen, die sich im selben Geist leiten liessen. Aber die Jugendlichen werden dieses Fest nicht vergessen, das Tausende – Familienangehörige, Paten und weitere Verwandte – zusammenbrachte.

Kathedrale für einen Tag

Das «Centre des expositions» (CERM), das für diesen Tag sozusagen zu einer Kathedrale umgewandelt wurde, war voll besetzt, als den 730 Firmlingen von Bischof, Abt und weiteren zwanzig Geistlichen das Kreuzzeichen als Besiegelung ihres Glaubens auf die Stirn gezeichnet wurde.

Die Einrichtung des Ortes hat es in der Tat Tausenden von Gläubigen ermöglicht, sich ohne weiters so zu bewegen, dass die Firmpaten die Jugendlichen zum Altar begleiten konnten. Auch für den Kommunionempfang der grossen Menge Gläubige im Gottesdienst konnte eine würdige Lösung gefunden werden.

Die Unterstützung von etwa fünfzig Wallfahrtshelfern aus Lourdes verlieh dem Fest Ruhe und kontrastierte diese riesige Menge, die sich im CERM versammelte.

Andächtig auch mit Pop-Klängen

Die vom Priester Pierre-Yves Pralong geleitete diözesane Lobpreis-Popgruppe «Raising Hope» liess die Gemeinde in fröhlicher Atmosphäre singen und klatschen. Und auch wenn das Publikum bereitwillig den Rhythmen der eingängigen Lieder folgte, war es nicht weniger andächtig, was den Bischof von Sitten freudig überraschte.

«Die Kirche braucht starke Zeiten wie diese.»

«Die Kirche braucht starke Zeiten wie diese», sagte Pierre-Yves Maillard, Generalvikar der Diözese Sitten, nach dem Anlass. Und ergänzte: «Das Hauptziel ist nicht die Zahl, sondern die gemeinsam empfangene Gabe des Geistes.» (cath.ch/ms)

Firmung in Martigny | © Bernard Hallet
21. Mai 2018 | 15:20
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Festigung im Glauben

Der Begriff «Firmung» stammt vom lateinischen Wort «confirmatio» und bedeutet so viel wie «Festigung» oder «Stärkung». Er bezeichnet das jüngste der sieben Sakramenten der katholischen Kirche. Eigenständig gespendet wird es erst seit dem Konzil von Florenz (1439-1445).

Aus Sicht der Kirche werden junge Katholiken mit der Firmung erwachsen. Das Sakrament schliesst den Eingliederungsprozess in die Kirche nach Taufe und Erstkommunion ab. Wer erst als Erwachsener in die katholische Kirche eintritt, empfängt Taufe, Erstkommunion und Firmung in einem.

Theologisch geht es bei der Firmung um den Empfang des Heiligen Geistes, wie er in der biblischen Pfingsterzählung in der Apostelgeschichte überliefert ist. Die Spendung geschieht in der Regel durch den Bischof. Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes legt er den Firmlingen die Hand auf und spricht die Worte: «Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.» Dabei wird der Firmling mit Chrisam-Öl gesalbt. (kna)