Schweiz
Dreikönigsgottesdienst in Walliser Bergrestaurant
Villa VS, 5.1.18 (kath.ch) Weil es zu wenig Plätze in der Kapelle hat, wird der Gottesdienst kurzerhand im Café gefeiert. Das geschieht im Walliser Bergort Villa im Val d’Hérens, einem Tal, das auf der Höhe von Sitten in die Hochalpen steigt. Der Gottesdienst wird direkt ins Internet übertragen.
Seit einigen Jahren ist die Messe im Bistro im Café-Restaurant des Col de Torrent in Villa anlässlich des Dreikönigsfestes zur Tradition geworden. In diesem Jahr können die Gläubigen den Gottesdienst auch live im Internet mitverfolgen, nicht nur im Schweizer Radio in der Westschweiz, sondern auch im bewegten Bild auf den Websites von RTS.ch/religion und cath.ch.
Am Sonntag, 7. Januar, ist es wieder soweit. Die Radiomesse wird von neun bis zehn Uhr zusätzlich gestreamt, also gefilmt und direkt auf den genannten Webseiten ausgestrahlt. Der Pfarrer von Vex, Hérémence und Evolène, Vincent Lafargue, ist eigentlich zuständig für die Liturgie im Café-Restaurant du Col de Torrent in Villa. Am kommenden Sonntag wird aber der Geistliche Claude Pauli der Eucharistiefeier an diesem ungewöhnlichen Ort vorstehen.
«Ich finde es theologisch gerechtfertigt, den Gottesdienst in einem Café zu feiern. Es wird ein Mahl gefeiert. Warum soll dies nicht in einem Café geschehen, in welchem normalerweise Mahlzeiten serviert werden?», fragt Vincent Lafargue rhetorisch. Der Gottesdienst sei eine Chance, Menschen dort zu treffen, wo sie sind. Er folge somit auch den Empfehlungen von Papst Franziskus. «Es wird keine Billigmesse sein», beschwichtigt der Priester.
Keine Kollision mit dem Barbetrieb
Diese Tradition reicht rund zehn Jahre zurück. Der besondere Gottesdienst findet jeweils am Patronatsfest der Kapelle in Villa statt, die den drei Königen gewidmet ist. «Mit 20 Plätzen ist die Kapelle zu klein, um die Gläubigen unterzubringen», sagt Vincent Lafargue. Um den Dorfbewohnern und Anfang Januar noch zahlreichen Touristen im Ort die Teilnahme an der Feier zu ermöglichen, wurde die Messe ganz einfach ins Café verlegt.
Wie der Besitzer des Cafés, Léon Maistre, auf Anfrage erklärte, ist das Lokal während den Wintermonaten geschlossen. Für den Gottesdienst wird es nun kurz geöffnet. Zu einer Kollision zwischen Barbetrieb und Gottesdienst komme es nicht, sagte Maistre gegenüber kath.ch. (cath.ch/gs)
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