Fronchleichnam-Prozession in Freiburg
Schweiz

Die Walliser Regierung soll zurück an die Fronleichnam-Prozession

Sitten, 17.6.18 (kath.ch) 1600 Unterschriften hat im Wallis eine Petition vereinigt, die den Staatsrat auffordert, sich weiterhin am Fronleichnamsfest in Sitten zu beteiligen. Sie wurde am 14. Juni den kantonalen Behörden übergeben.

Die Petition wurde lanciert, nachdem Mitte Mai 2018 die Abschaffung der obligatorischen Teilnahme von Mitgliedern des Walliser Staatsrates an der Fronleichnam-Prozession angekündigt worden war. Der Entscheid wurde von konservativen Kreisen im Kanton heftig kritisiert. Mit dem Sammeln der Unterschriften für die Petition wurde Ende Mai begonnen.

«Ich erwartete 500 Unterschriften und bekam dreimal so viele! Und ausserdem war es eine Internet-Petition. Mehrere ältere Menschen sagten mir, dass sie gern unterschrieben hätten, aber keinen Computer besitzen. Wir müssen davon ausgehen, dass die Angelegenheit die Walliser wirklich beschäftigt», erklärte der Initiant der Petition, Robin Udry, gegenüber der Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste».

Notfalls wird mit Papier nachgeschoben

Regierungspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten, die das Dokument entgegen nahm, äusserte sich nicht zu dessen Inhalt. Sie sagte, sie werde es dem Staatsrat vorlegen und sehen, ob die Ratsmitglieder ihre Meinung ändern werden.

Robin Udry schliesst nicht aus, dass er, sollten die Politiker nicht auf ihren Entscheid zurückkommen, eine weitere Petition lanciert. Die Unterschriften sollen dann auch auf Papier gesammelt werden.

Fronleichnam

An Fronleichnam bringen die Katholiken öffentlich ihren Glauben zum Ausdruck, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist. Als sichtbares Zeichen wird eine reich verzierte Monstranz mit einer geweihten Hostie in feierlicher Prozession durch die Strassen getragen. Das «Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi» steht in engem Zusammenhang zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Nach kirchlicher Lehre hat Jesus dabei das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach «Das ist mein Leib» und «Das ist mein Blut».

Fronleichnam hat nichts mit Tod oder Leichnam zu tun. Das Wort stammt aus dem Althochdeutschen. Dort steht «vron» für «Herr» und «licham» für «Leib». (cath.ch/gs)

Fronchleichnam-Prozession in Freiburg | © Georges Scherrer
17. Juni 2018 | 12:07
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