Martin Mark
Schweiz

Wechsel im Dekanat geschah laut Professor Mark nicht einvernehmlich

Luzern, 25.8.18 (kath.ch) Martin Mark widerspricht Robert Vorholt, Dekan der Theologischen Fakultät Luzern. In einer persönlichen Medienmitteilung (25. August) sagt der Alttestamentler Mark, er sei im September 2017 «unmissverständlich aufgefordert worden», auf sein Amt als Dekan zu verzichten. Vorholt hatte in einem Interview gesagt, Mark sei als Dekan nicht «abgesetzt» worden.

Mark teilt Vorholts positives Urteil über die Erfolge und das Potenzial der Fakultät. Er widerspricht jedoch dessen Aussage, der Wechsel im Dekanat sei «im gegenseitigen Einvernehmen» zwischen Vorholt, Mark und Rektor Bruno Staffelbach erfolgt.

Robert Vorholt hatte im Interview mit der «Luzerner Zeitung» (22. August) gesagt, Martin Mark sei nicht als Dekan «abgesetzt» worden. Dass Vorholt ihn in diesem Amt ersetzen werde, sei schon länger geplant gewesen.

Letzteres bestätigt auch Mark, der in seinem Schreiben weiterhin von «Absetzung» spricht. Er sei 2014 für zwei Jahre als Dekan und 2016 ohne Gegenstimmen für zwei weitere Jahre gewählt worden – also bis Ende Juli dieses Jahres. Robert Vorholt sei im Juni 2016 als Prodekan und damit als designierter Dekan ab 1. August 2018 gewählt worden.

«Als Dekan nichts zuschulden kommen lassen»

«Im September 2017 bin ich nach meinen Rückfragen zu den Finanzen und zur Organisation eines Instituts der Fakultät vom Rektor freundlich, aber unmissverständlich aufgefordert worden, auf mein Amt als Dekan zugunsten von Robert Vorholt zu verzichten», schreibt Mark. Das Erstaunen unter den Theologieprofessoren sei gross gewesen, als Mark im September 2017 seinen Rücktritt bekannt gegeben habe. Auf die Frage eines Anwesenden habe der Rektor betont, Mark habe sich in seiner Amtsführung als Dekan nichts zuschulden kommen lassen.

Mark geht davon aus, dass seine Kritik an den finanziellen Abläufen der Universität im Herbst 2017 zu seiner Absetzung als Dekan sowie zu seiner Kündigung per Januar 2019 und Freistellung per Ende Juli dieses Jahres geführt haben. Die Freistellung ist derzeit durch das Luzerner Kantonsgericht sistiert.

Unüblicher Zeitpunkt wurde nicht begründet

Die Universität Luzern informierte Ende September letzten Jahres über den Wechsel im Dekanat, der per 1. Oktober erfolgte. Dave Schläpfer, Mitarbeiter Öffentlichkeit der Universität Luzern, sagte damals gegenüber kath.ch, Mark habe sich 2016 für eine weitere zweijährige Amtsperiode zur Verfügung gestellt. Er und sein Nachfolger Vorholt seien übereingekommen, den geplanten Wechsel nach dem dritten Amtsjahr vorzunehmen. Üblicherweise finde eine solche Stabsübergabe per 1. August statt, so Schläpfer. Die Frage nach den Gründen für diesen unüblichen Zeitpunkt beantwortete er nicht. (sys)


Martin Mark | © Thomi Studhalter
25. August 2018 | 17:38
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!