Hugo Fasel
Schweiz

Das unbedingte Recht der Hungernden auf Hilfe

Luzern, 17.7.17 (kath.ch) Im Osten Afrikas herrscht der Hunger. 26,5 Millionen Menschen können sich nicht mehr aus eigener Kraft ernähren und haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Hungersituation in Somalia, Südsudan, Äthiopien, Kenia und Jemen weckt Erinnerungen an die schwere Dürre von 2011, schreibt Caritas-Direktor Hugo Fasel in seinem Gastkommentar. Damals kamen 250’000 Menschen ums Leben.

Zwar hat dieses Mal die internationale Staatengemeinschaft früher reagiert. Bereits im Februar erliess Uno-Generalsekretär António Guterres einen flammenden Hilfsappell. Doch die Bilanz der Geberländer ist mager. Obwohl Afrika beim G-20-Gipfel der vergangenen Woche zuoberst auf der Agenda stand, kam bisher bloss ein Drittel der benötigten fünf Milliarden Dollar zusammen.

Zu Recht weisen Beobachter darauf hin, dass sich hinter dem Hunger auch eine politische Katastrophe verbirgt. Etwa im Südsudan, wo Präsident Salva Kir und sein Widersacher Riek Machar sich einen Machtkampf ohne jede Rücksicht auf die Not der Bevölkerung liefern. Im Jemen herrscht sogar offener Krieg – dort gehören die von US-Präsident Trump unterstützten Saudis zu den massgeblichen Akteuren.

Folgen von Krieg und Klimawandel

Allerdings lässt sich mit dem Krieg allein der Hunger in Ostafrika nicht erklären. Klimaforscher gehen davon aus, dass Dürren in Ostafrika künftig noch häufiger auftreten und intensiver werden. Seit 30 Jahren steigen dort die Durchschnittstemperaturen und sinken die Niederschlagsmengen. Diesen tödlichen Auswirkungen des Klimawandels müssen insbesondere die Länder des Nordens mit grösserer Entschiedenheit als bisher begegnen. Auch die Schweiz muss mehr tun für jene Menschen, die unter extremer Armut leiden.

Angesichts der aktuellen Situation im Osten Afrikas gilt ebenso sehr:  Ein Mensch, der hungert, hat ein unbedingtes Recht darauf, dass ihm geholfen wird. Dieses Menschenrecht muss auch für die Bevölkerungen Ostafrikas eingefordert werden.

 

Hugo Fasel | © Caritas Schweiz
13. Juli 2017 | 15:54
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