Kuh mit Hörnern
Schweiz

Christen stellen sich hinter Hornkuh-Initiative

Bern, 19.10.18 (kath.ch) An der nächsten nationalen Volksabstimmung geht’s es auch um Kuhhörner. Der christliche Verein «Aktion Kirche und Tier» (Akut) stellt sich klar hinter die Hornkuh-Initiative.

Die von der Interessensgemeinschaft Hornkuh 2014 lancierte Initiative «Für die Würde der landwirtschaftlichen Nutztiere» – kurz: Hornkuh-Initiative – will, dass Bauern, die ihre Rinder und Ziegen nicht enthornen, bundesweit finanziell unterstützt werden. Der Verein «Akut» setzt sich hinter die Argumente der Initianten, wie er in einer Medienmitteilung schreibt.

Die Initianten argumentieren auf der Basis mehrerer Studien, die belegen, dass Hörner für das einzelne Tier eine zentrale Rolle spielen. Die «Stiftung für das Tier im Recht» stellte im Jahr 2011 mit einer Studie fest, dass Hörner eine Sache des Respekts der Tierwürde seien.

Eine jüngere Studie von «Agriscop» besagt, dass Kühe ohne Hörner Rangkämpfe oft aggressiver austragen würden als behornte Tiere.

Horn gleich Tierwohl

«Horntragen gehört offensichtlich zum Tierwohl», sagt Akut-Geschäftsleiterin Eveline Schneider Kayasseh in der Mitteilung. Der Verein unterstütze das Anliegen, «Haltungsformen zu fördern, bei denen das natürliche Erscheinungsbild im Interesse der Tiere erhalten bleibe», wie es die Initiative fordert.

Kein «übermässiger» Schaden

Der Bundesrat rät zur Ablehnung der Initiative, da diese dem Tier nichts Gutes bringen würde. Erstens schade die Enthornung das Tier «nicht übermässig», so der Bundesrat in seiner Argumentation. Zweitens könnte ein Hornbeitrag im Gegenteil dazu führen, dass mehr Bauern ihre Tiere im Stall anbinden. Das würde den Tieren mehr schaden als nützen.

Der Verein Akut will laut Mitteilung diese Konsequenz ebenso wenig wie der Bundesrat. «Tiere sind leidensfähige Mitgeschöpfe und nicht Sachen, die aus Rentabilitätsgründen passend zugeschnitten werden dürfen», so Akut. Allfällige Tendenzen zu vermehrter Anbindehaltung sollten damit «ausdrücklich nicht unterstützt werden».

Auch das Parlament empfiehlt die Hornkuh-Initiative, über die am 25. November abgestimmt wird, zur Ablehnung. – In der Schweiz sind momentan drei Viertel aller Kühe und Rinder und ein Drittel aller Ziegen hornlos. (ft)

Kuh mit Hörnern | © pixabay.com CC0
19. Oktober 2018 | 16:46
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