Katie Pietsch könnte mit bedingungslosem Grundeinkommen in Ruhe Bier brauen

Zürich, 3.5.16 (kath.ch) Haben allein Frauen etwas zum bedingungslosen Einkommen zu sagen? Nein, sagt Oliver Demont, obwohl die Leser des von ihm verantworteten Magazins «Bref» diesen Eindruck bekommen. Denn das Heft lässt ausschliesslich Frauen zu Wort kommen.

«Wir haben uns entschieden, dass für einmal Frauen im Vordergrund stehen», sagt Oliver Demont, Redaktionsleiter von «Bref», das von den Reformierten Medien herausgegeben wird. Bisher hätten sich sehr viele Männer zum Thema geäussert, aber nur wenige Frauen. Ihnen widmet nun «Bref» die ganze Aufmerksamkeit. Zwölf Frauen stehen Red und Antwort.

Das bedingungslose Grundeinkommen entspricht nicht ganz dem «Klosterprinzip», sagt etwa die Dominikanerin Ingrid Grave. Das bedingungslose Grundeinkommen würde dafür sorgen, dass ein Mensch so viel erhält, um sein Leben in Würde leben zu können. Die Grundbedürfnisse wären abgedeckt, «ohne dass er dafür schuften muss», so die Ordensfrau. Was er aber dazu verdiene, sollte ihm ganz allein gehören. Im Kloster sei das anders: Dort wandere das, was Ordensmitglieder dazu verdienen, in den Gemeinschaftstopf.

Die Bierbrauerin Katie Pietsch arbeitete ursprünglich als Chemikerin. Sie entschied sich trotz des hohen finanziellen Risikos für den Berufswechsel. Über das bedingungslose Grundeinkommen sagt sie, dass sie «wohl rascher und freier den Entscheid gefällt hätte, mich dem Bierbrauen zuzuwenden». Bier brauen kann sie, «weil eine Person aus meinem Umfeld mein finanzielles Risiko bis heute mitträgt». Mit einem «Grundeinkommem» wäre sie nicht abhängig von einer anderen Person.

Die Palette der befragten Frauen reicht über die Modedesignerin, Buchautorin, Islamwissenschaftlerin bis hin zur Bäuerin. Über die Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» wird in der Schweiz am 5. Juni abgestimmt. (gs)

Über die Bezugsmöglichkeiten von «Bref» informiert redaktion@ref.ch oder http://brefmagazin.ch

Veranstaltung in Zürcher Grossmünster zum Grundeinkommen

 

3. Mai 2016 | 10:28
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