Bodensee-Kirchentag: Von Fastenbrechen bis Hip Hop-Konzert

Kreuzlingen (TG), 22.6.16 (kath.ch) Am kommenden Wochenende, 24. bis 26. Juni,  findet der 17. internationale ökumenische Bodenseekirchentag statt. Das Motto «Komm rüber» untermalt nicht nur das geografische Ensemble der Organisatoren aus der Schweiz, Deutschland und Österreich, sondern auch Vielfalt, Offenheit und Ökumene.

Francesca Trento

Das Motto «Komm rüber» aus der Apostelgeschichte 16 steht für «Grenzen überschreiten, Althergebrachtes hinter sich lassen, Neuem und Fremdem begegnen», wie Hiltrud Schneider-Cimbal, Dekanin des Evangelischen Kirchenbezirks Konstanz, im Programmheft schreibt.

Etwa 150 Veranstaltungen stehen in Kreuzlingen und Konstanz (D) auf dem Programm und lehnen sich an das Motto an. Sowohl im Bereich «Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung» (BFS) als auch im «Interreligiösen Dialog» kommen aktuelle und vielfältige Themen zur Sprache. 

«Die Vielfalt macht es aus»

Die Flüchtlingskrise, Handelsabkommen  wie TTIP und CETA, erneuerbare Energien – lauten einige der Themen im Programmheft. Was hat das mit Kirche zu tun? Diese «Vielfalt» sei ein typisches Merkmal des Kirchentages, wie Martin Bieder, Mitglied des leitenden Ausschusses des ökumenischen Kirchentages, gegenüber kath.ch sagte. Es sei nichts Aussergewöhnliches dran, am Kirchentag auch über Politik zu sprechen, so Bieder. «Die Vielfalt macht den Kirchentag aus. Das ist eine alte Tradition.» Eine Tradition, die sich an die Zeit des Mauerfalls anlehne und für gegenseitige Offenheit stehe, so Bieder weiter. 

«Komm rüber» 

«Komm rüber» bedeute auch, die Besucher und Besucherinnen zu motivieren, Unbekanntes auszuprobieren, wie Bieder weiter sagt. Sich anderen Welten zu nähern, sie kennen zu lernen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erkunden, zeige die alte Tradition der Kirchentage, die Bieder am Herzen liegt. «Die Vielfalt auf dieser Welt, in kirchlicher, kultureller, musikalischer Sicht erleben, kann man nur, wenn man rüberkommt.» Das sei am Bodensee-Kirchentag durch die ökumenische Zusammenarbeit erst möglich – und es sei ebenso ein Zeichen der Offenheit.

Ökumenisch und für jeden etwas dabei

Wie viele Menschen die dreitägige Veranstaltung besuchen werden, kann Bieder nicht sagen. Es hänge ebenso vom Wetter wie von der Fussball-Europameisterschaft ab, meint er. «Mir ist nicht wichtig, wie viele kommen werden, sondern, dass jeder, der kommt, etwas nach Hause mitnehmen kann.»

Und er meint wirklich alle: Wer Gottesdienste besuchen will, hat eine immense Auswahl, von ökumenisch bis orthodox. Musikliebhaber kommen ebensowenig zu kurz: von Pop zu Klassik bis zu Hip Hop ist alles vorhanden. Sogar an einem Fastenbrechen mit Muslimen kann man teilnehmen. Für Kinder und Jugendliche gibt es am Samstag den «Jungen Kirchentag», der von Konzerten über «Cocktail-mixen» bis zu einem Treffen mit Bischof Felix Gmür anbietet. 

Das ausführliche Programm befindet sich auf der offiziellen Homepage und kann auch als App für das Smartphone heruntergeladen werden. (ft)

22. Juni 2016 | 14:29
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