Schweiz
Bischof von Lugano besucht Asylsuchende
Lugano, 23.6.15 (kath.ch) Einen Tag, nachdem der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi die Schliessung der Südgrenze forderte, trifft sich der Bischof von Lugano, Valerio Lazzeri, mit Flüchtlingen. Am Montagvormittag, 22. Juni, hat Lazzeri das Empfangs- und Verfahrenszentrum Chiasso TI besucht, teilte die Diözese Lugano mit. Dort sei ein «kurzer, aber intensiver Dialog» mit Flüchtlingen und Beamten möglich gewesen.
Im Nachgang zum Weltflüchtlingstag vom Samstag, 21. Juni, habe der Bischof mit seinem Besuch denjenigen Strukturen und Orten, die direkt mit den Folgen des gegenwärtigen Andrangs von Flüchtlingen zu tun haben, ein Zeichen der «Ermutigung und Nähe» geben wollen, so die Mitteilung weiter. Lazzeri hatte die Möglichkeit, in dem vom Bund geführten Asylzentrum von Chiasso einigen Flüchtlingen zu begegnen. Ihre Gesichter seien gekennzeichnet vom «Leid» und der «Verwirrung» nach Monaten der Flucht durch Wüsten und das Meer.
Der Bischof hat zudem gemäss Mitteilung auch den Grenzwächtern seine Nähe zugesprochen, die gegenwärtig besonders gefordert seien. Am Nachmittag besuchte der Bischof das Asylzentrum von Biasca TI.
Auch das Wallis ist überfordert
Angesichts des wachsenden Zustroms von Asylsuchenden erwägt der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi die Schliessung der Südgrenze. «Wenn der Andrang der Asylsuchenden aus Italien anhält, müssen wir die Grenze vorübergehend schliessen», sagte er gegenüber der «NZZ am Sonntag» (21. Juni). Vom Bund forderte Gobbi mehr Grenzwächter.
Nun reagiert auch das Wallis. Laut der «Neuen Zürcher Zeitung» (online 23. Juni) bittet der Kanton den Bundesrat um zusätzliche Hilfe bei den Grenzkontrollen. Die gegenwärtig zahlreichen Grenzüberschreitungen von Flüchtlingen würden die kantonalen Behördern überfordern, schreibt der Walliser Staatsrat dem Bericht zufolge in einem Schreiben an den Bundesrat. (bal)
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