Bischof Charles Morerod
Schweiz

Bischof Morerod wird Rechtsvertreter eines Asylsuchenden

Freiburg i.Ü., 26.8.16 (kath.ch) Der Westschweizer Bischof Charles Morerod hat sich der Vereinigung «Solidarité sans frontières» (Solidarität ohne Grenzen) angeschlossen, um die Ausweisung eines afghanischen Asylsuchenden zu verhindern. Dieser ist zum Christentum konvertiert.

In der aktuellen Migrationskrise werde der Bischof oft um Unterstützung eines Asylsuchenden gebeten, heisst es in einem Communiqué des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg. Alle Menschen, die sich in einer verzweifelten Lage befinden, verdienten Unterstützung, heisst es in der Mitteilung weiter. Im vorliegenden Fall sei der Betroffene von einer besonderen Gefahr bedroht, weil er zum Christentum konvertierte.

Der Asylsuchende ist 22 Jahre alt und heisst Bonyad Joya. Er verliess seine Heimat Afghanistan im Alter von 17 Jahren, um sich vor den Taliban in Sicherheit zu bringen. Über Kroatien fand er in die Schweiz, wo er einen Asylantrag stellte.

Vollmacht zuhanden des Bischofs

Das Staatssekretariat für Migration des Bundes (SEM) berufe sich auf das Dubliner-Abkommen und sei auf den Antrag Joyas nicht eingegangen, sondern wolle ihn nach Kroatien zurückweisen, so das Communiqué der Vereinigung. Darum gelange man nun an das Migrationsamt der Kantons.

Die Vereinigung «Solidarité sans frontières» hat den Westschweizer Bischof um Unterstützung gebeten. Dieser habe seine Hilfe sofort zugesagt, erklärte Pauline Milani, welche der Vereinigung angehört. Der Bischof habe den jungen Mann bereits getroffen. Dieser habe Charles Morerod eine Vollmacht ausgehändigt, so dass der Bischof ihn vertreten könne.

Auch reformierte Unterstützung

Der katholische Bischof sei nicht die einzige kirchliche Person, die in den Fall einbezogen sei, sagte die Informationsbeauftragte des Bistums, Laure-Christine Grandjean. Die reformierte Kirche des Kantons Freiburg habe sich ebenfalls für den Asylsuchenden eingesetzt. Dieser wohne bereits beim reformierten Pfarrer Fernand Clerc, welcher dem Asylsuchenden bei den Verhandlungen mit den staatlichen Behörden unterstütze.

Von den kantonalen Behörden werde lediglich gefordert, dass sie das Asylgesuch untersuchen, sagte Pauline Milani. Bei einer Rückweisung nach Kroatien drohe dem Konvertiten eine Ausweisung nach Afghanistan. Dort könnte er Repressalien ausgesetzt sein. Der Bischof sei von der ehrlichen Absicht der Konversion überzeugt, erklärte Laure-Christine Grandjean. (cath.ch/gs)

 

 

Bischof Charles Morerod | © CES
26. August 2016 | 17:46
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