Junge Frau tanzt am Weltjugendtag 2019 in Panama.
Vatikan

Bischöfe planen Jugendtreffen in arabischem Land

Ein katholischer Weltjugendtag eigens für den arabischsprachigen Raum: Diesen Vorschlag hat die katholische Bischofskonferenz für den arabischsprachigen Raum (CELRA) bei ihrer Vollversammlung im Vatikan letzte Woche entwickelt.

Der Austragungsort des Weltjugendtags könnte in Jordanien sein, schlugen die 13 an der Vollversammlung teilnehmenden Bischöfe vor. Ziel des Jugendtreffens sei es, junge Katholiken aus den arabischsprachigen Ländern stärker in der Heimat verankern, sie zu intensiverer Beteiligung in Kirche und Gesellschaft zu motivieren sowie die Attraktivität der Auswanderung zu mindern.

Zu Beginn der Vollversammlung, die unter dem Vorsitz des Apostolischen Administrators des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, stand, gab jedes Mitglied der Bischofskonferenz einen Überblick über die soziale und pastorale Situation seines Landes und seiner Diözese.

Missbrauch war Thema

Ebenfalls auf der Tagesordnung standen die Richtlinien für die konkrete Anwendung der Verfahrensregeln zur Bekämpfung des Missbrauchs in der Kirche. Auch eine Morgenmesse mit Papst Franziskus in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta war Teil des Programms.

Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot, der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, sprach im Rahmen der Versammlung über die gemeinsame Erklärung zur Geschwisterlichkeit aller Menschen. Die im letzten Jahr von Papst Franziskus und dem Kairoer Grossimam Ahmad Mohammad Al-Tayyeb unterzeichnete Erklärung strebt eine universelle Reichweite an, um die sozialen, politischen und religiösen Beziehungen weltweit zu beeinflussen.

Amazonien-Schreiben und Synodalität

Kardinal Michael Czerny, im Dikasterium für die integrale menschliche Entwicklung für den Bereich Migration zuständig, legte vor den Bischöfen des arabischsprachigen Raums die Grundlinien des postsynodalen Schreibens «Querida Amazonia» dar.

Der Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Benjamino Stella, behandelte mit den arabischsprachigen Bischöfen die «mitunter delikate Beziehung zwischen Bischöfen, Diözesanpriestern und Ordensleuten». Dabei wurde betont, dass diese Beziehung auf dem Prinzip des «gegenseitigen Respekts» beruhen solle. Bischöfe sollten Ordensgemeinschaften gerne aufnehmen, diese wiederum hätten loyal mit dem Ortsbischof zusammenzuarbeiten.

Der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, beschrieb in seinem Beitrag die «Synodalität in der Praxis der Kirche». Es gehe darum, so Baldisseri, «jegliche Form des klerikalen Individualismus und Autoritarismus zu Gunsten einer wirkungsvollen Zusammenarbeit auf allen Ebenen von der Pfarre bis zur Diözese zu überwinden».

Vatikan zu Entwicklung in arabischer Welt

Der vatikanische «Aussenminister», Erzbischof Paul Richard Gallagher, erläuterte vor den arabischsprachigen Bischöfen die aktuellen diplomatischen Entwicklungen und die Haltung des Heiligen Stuhls im Hinblick auf die dramatischen Entwicklungen in der arabischen Welt. (kap)

Junge Frau tanzt am Weltjugendtag 2019 in Panama. | © KNA
24. Februar 2020 | 11:46
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