Distrikt Huza’a, Khan Jounis, südlicher Gaza-Streifen, im August 2014
International

Bischöfe besuchen Christen in Gaza

Gaza, 14.1.18 (kath.ch) Mit einem Pastoralbesuch in einer katholischen Pfarrei in Gaza hat eine internationale Bischofsgruppe am Sonntag ihren fünftägigen Solidaritätsbesuch im Heiligen Land begonnen. Im Zentrum der Begegnung stand neben einem gemeinsamen Gottesdienst der Austausch mit jungen Christen.

«Wir kommen nicht nur, weil wir Frieden wünschen, sondern weil wir glauben, dass Frieden möglich ist», sagte der dem Gottesdienst vorstehende Erzbischof Stephen Brislin (Kapstadt, Südafrika) in seiner Predigt. Der Besuch stehe im Zeichen «der Solidarität mit allen Leidenden im Heiligen Land, das den drei monotheistischen Religionen so wichtig ist». Die Bischöfe kämen aus zahlreichen verschiedenen Ländern, die «alle in ihrer Vergangenheit unter Kriegen, Unterdrückung, Verfolgung, Hass und Diskriminierung» gelitten hätten, so Brislin.

Jugend will weg

Über die Lage im Gazastreifen berichteten junge Christen im anschliessenden Gespräch. Besonders die hohe Arbeitslosigkeit und fehlende Perspektiven trieben sie zur Abwanderung, sagte Rami Tarazi, Mitglied eines christlichen Jugendkomitees. «Jeder junge Christ, der Gaza verlässt, ist eine verpasste Chance für die Gründung einer jungen Familie», so Tarazi. Ohne die christliche Jugend habe auch die christliche Präsenz in Gaza keine Zukunft. Unterstützung für junge Christen sei daher nötig, «bevor es zu spät ist».

An der bis Donnerstag dauernden Reise beteiligen sich Vertreter von zwölf europäischen und nordamerikanischen Bischofskonferenzen sowie aus Südafrika. Aus der Schweiz nimmt der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Erwin Tanner, teil. Bischof Felix Gmür ist aus gesundheitlichen Gründer verhindert. Auf dem Programm stehen Begegnungen in Jerusalem, Bethlehem, Emmaus und Gaza. Bereits vor einem Jahr weilte eine Delegation von Bischöfen in dieser Gegend. (kna)

Distrikt Huza’a, Khan Jounis, südlicher Gaza-Streifen, im August 2014 | © 2014 Andrea Krogmann
14. Januar 2018 | 16:42
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