Papst Franziskus und Mitglieder des Kardinalsrats.
Schweiz

Basler Katholikinnen und Katholiken sprechen in Rom vor

Basel, 17.7.19 (kath.ch) In drei auf den 17. Juli datierten Briefen ersucht die Römisch-Katholische Kirche (RKK) in Basel-Stadt ranghohe Vertreter im Vatikan, sich für die Gleichstellung von Frau und Mann einzusetzen. Erwartet wird zumindest eine Antwort.

Die Adressaten der Basler Resolution sind ausschliesslich prominente Mitglieder der römischen Kurie: Kardinal Luis Ladaria Ferrer, Präsident der Glaubenskongregation; Kardinal Reinhard Marx, Vorsteher des Kardinalsrats, sowie Kardinal Kevin Farrell, Vorsteher des Amtes für die Laien, die Familie und das Leben.

Durch Kirchparlament verabschiedet

Die Resolution wurde bereits Anfang Juni durch die Synode der RKK, die Legislative in Basel-Stadt, verabschiedet. Mit der Synode als Absender soll hervorgehoben werden, dass das Anliegen von der pastoralen Seite vertreten wird, erklärte der Informationsbeauftragte des Kirchenrats, Matthias Schmitz.

Manchen Synodemitgliedern sei der Text zwar zu wenig weit gegangen. Doch mit dem verabschiedeten Papier sei eine mehrheitsfähige Haltung zur Gleichstellung der Geschlechter als bereichsübergreifendes Thema in der Kirche gefunden worden, so Schmitz.

Ein Thema für alle

Im Vatikan soll mit dem an drei Adressen versandten Aufruf das Thema «Ermächtigung der Frauen» einmal mehr vorgebracht werden. Die Gleichstellungsfrage, heisst es in der Medienmitteilung, sei ein Thema, «welches in alle Kommissionen, kirchlichen Gremien, Institutionen, Strategien und Programmen der römisch-katholischen Kirche integriert werden muss».

Entsprechend werden die Adressaten gebeten, diese Anliegen in Entscheidungen für die ganze katholische Kirche einzubeziehen und auch Papst Franziskus vorzulegen. Wie weit die Briefe in Rom gelangen werden, dürfte indes offen sein. Matthias Schmitz hofft, dass die Schreiben aus Basel wenigstens beantwortet werden.

An nationale Initiativen anknüpfen

Die Schreiben an den Vatikan sieht die RKK Basel-Stadt in einer Linie mit den Aktivitäten für Geschlechtergleichstellung in der Kirche Schweiz. So wird in der Medienmitteilung ausdrücklich auf den Auftritt von Theologinnen am Frauenstreiktag am 14. Juni sowie ein Gespräch von Vertreterinnen der kirchlichen Initiative «Wir haben es satt!» mit Felix Gmür, Bischof von Basel verwiesen.

Nicht zuletzt nennt die Mitteilung einen bedeutenden Schritt in Sachen Gleichberechtigung, der in der Kirche Basel-Stadt Mitte Juni getan wurde: Mit der neuen Verfassung gilt das Prinzip, dass bei der Besetzung einer Leitungsstelle in einer Pfarrei «die Gleichstellung von Mann und Frau insbesondere in Bezug auf gleiche Arbeitsbedingungen und gleichen Lohn gewährleistet» sein muss.  (ms)


Papst Franziskus und Mitglieder des Kardinalsrats. | KNA | © KNA
17. Juli 2019 | 15:37
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!