Basler Synagoge
Schweiz

Basels Adventisten zahlen Beitrag an Sicherheitskosten der Basler Juden

Basel, 26.4.18 (kath.ch) Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Basel hat der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB) einen Beitrag von 5000 Franken überwiesen. Dieser ist als Unterstützung für deren Sicherheitskosten gedacht. Angeregt wurden die Adventisten durch den Solidaritätsbeitrag des Klosters Mariastein Ende März, wie einer Medienmitteilung des Adventistischen Pressedienstes (26. April) zu entnehmen ist.

Gemeindeleiterin Elsbeth Schwyn und Kirchenmitglied Christian B. Schäffler hätten den Betrag am 25. April persönlich an Rabbiner Moshe Baumel und IGB-Präsident Guy Rueff übergeben, so die Mitteilung.

Die protestantische Freikirche, die laut Angaben von Mediensprecher Herbert Bodenmann in Basel rund 260 Mitglieder hat, sei durch die Aktion von Peter von Sury, Abt des Klosters Mariastein, angeregt worden. Dieser hatte im März in drei Gottesdiensten Kollekten zugunsten der IGB aufnehmen lassen und anschliessend einen Betrag von 5000 Franken überwiesen.

Ein Kirchenmitglied der Adventgemeinde Basel habe daraufhin beantragt, einen Solidaritätsbeitrag in derselben Höhe zu sprechen. Kirchenvorstand und Mitgliederversammlung hätten das Anliegen unterstützt, so die Mitteilung.

Hoffen auf Gesetzesgrundlage

Die Spende sei einerseits ein Ausdruck der Solidarität mit der IGB, gleichzeitig hoffen die Adventisten, «dass bald eine Gesetzesgrundlage geschaffen wird, welche die Unterstützung des Staates für Schutzmassnahmen gefährdeter Einrichtungen ermöglicht». Die Geste stehe für die Adventisten im Zeichen ihres weltweiten Einsatzes für Religionsfreiheit. Die älteren Mitglieder der Gemeinde erinnerten sich mit Dankbarkeit an die erfolgreichen gemeinsamen Bemühungen der IGB und der Adventisten Basels, als es darum ging, an Samstagen Dispens für adventistische und jüdische Schulkinder zu erlangen.

Am 24. April hatte die Evangelisch-Reformierte Kirche Basel-Land einen Solidaritätsbeitrag von 5000 Franken für die IGB gesprochen. Die Reformierte Kirche Basel-Stadt hat eine kantonale Kollekte für die zweite Jahreshälfte beschlossen.

Der Aufwand für die Sicherheit der IGB wurde laut «Tachles» (30. März) für 2019 mit 470’000 budgetiert. Vor kurzem trafen sich die Basler Regierung und eine Delegation der IGB, um die Sicherheit der Gemeinde zu besprechen. Sie wollen bis Januar 2019 ein langfristiges Konzept erarbeiten. Auf nationaler Ebene forderte der Nationalrat im März besseren Schutz für religiöse Gemeinschaften vor extremistischer Gewalt. (sys)

 

 

Basler Synagoge | © Keystone/Branko de Lang
26. April 2018 | 17:35
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Siebenten-Tags-Adventisten

Adventisten orientieren sich laut ihrer Website an Lehre und Leben der ersten Christen. Was die Heilige Schrift vom Glauben Jesu und seiner Apostel berichte, bilde die Grundlage ihres Glaubens. Ihr Bekenntnis betone die Kerninhalte des biblischen Glaubens: «Jesus Christus allein bringt das Heil. Nur Gottes Gnade kann uns retten. Allein der Glaube zählt vor Gott. Nur die Bibel besitzt letzte Autorität.» Im 19. Jahrhundert sei es in Europa und Nordamerika zu geistlichen Aufbrüchen und Erweckungen gekommen, welche die Wiederkunft von Jesus Christus erwarteten und verkündigten. Aus dieser «Adventbewegung» seien die heutigen Adventisten hervorgegangen, so die Website.

Adventistische Christen erwarteten die Vollendung des von Jesus verkündeten Reiches Gottes bei seiner Wiederkunft (lateinisch: adventus), heisst es auf der Website zur Erklärung des Namens. Das bedeute Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit für die ganze Welt. Die Hoffnung darauf finde ihren Ausdruck im Sabbat (Samstag), dem siebten Tag der Woche. (sys)