Party in Australien: Die "Ehe für alle" ist "down under" möglich.
International

Australien nimmt Ehe für Homosexuelle an

Canberra, 7.12.17 (kath.ch) In Australien hat die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare die letzte grosse Hürde genommen. Das Repräsentantenhaus des Parlaments stimmte am Donnerstag mit nur vier Gegenstimmen für die Einführung der sogenannten «Homo-Ehe», wie örtliche Medien berichteten. Ende November hatte bereits der Senat, die zweite Parlamentskammer, mehrheitlich für die «Ehe für alle» gestimmt. Das Gesetz muss nun noch von Generalgouverneur Peter Cosgrove unterzeichnet werden; dies soll in wenigen Tagen geschehen. Im November hatten sich die Australier in einer Umfrage der Regierung mit grosser Mehrheit für die Ehegleichstellung ausgesprochen.

Nach der Abstimmung im Parlament gab es unter den Abgeordneten und den Zuschauern auf der Besuchertribüne Beifall und Jubel. Der homosexuelle Parlamentarier Tim Wilson von der konservativen Liberalen Partei sagte laut australischen Medien: «An keinem Tag war ich stolzer, ein Australier zu sein, als heute.» Wilson hatte in dieser Woche während der Debatte über die «Homo-Ehe» vom Rednerpult des Parlamentes aus seinem Lebenspartner einen Heiratsantrag gemacht.

«Ehegleichheit ist jetzt Gesetz.»

Die Präsidentin der Australischen Menschenrechtskommission (AHRC), Rosalind Croucher, bezeichnete die Abstimmung als «historisch». «An diesem historischen Tag gesellt sich Australien zu den mehr als zwei Dutzend Ländern in der Welt, in denen die Ehegleichheit Gesetz ist.» Die in der «Kampagne für Gleichheit» zusammengeschlossenen Befürworter begrüssten die Entscheidung mit den Worten: «Wir haben es geschafft. Schlicht und einfach – Ehegleichheit ist jetzt Gesetz.»

Katholische Kirche verurteilt Gesetzesreform

Die in der «Koalition für die Ehe» organisierten Gegner der «Homo-Ehe» verurteilten die Gesetzesreform als «Missachtung von Freiheiten». Den Australiern sei versprochen worden, «dass in dem Gesetz über die gleichgeschlechtliche Ehe die Meinungsfreiheit, die Religionsfreiheit und die Rechte von Eltern geschützt werden». Das sei nicht geschehen. Die katholische Kirche in Australien ist ein führendes Mitglied der «Koalition für die Ehe».

Unter den Zuschauern im Parlament waren auch prominente australische Homosexuelle wie der Schwimmstar und Olympiagewinner Ian Thorpe sowie Christine Forster, die Schwester des ehemaligen konservativen Premierministers Tony Abbott, mit ihrer Lebenspartnerin. (kna)

 

Party in Australien: Die «Ehe für alle» ist «down under» möglich. | © pixabay.com naeimasgeri CC0
7. Dezember 2017 | 12:09
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