St. Nikolaus
Schweiz

Auch für den Samichlaus ändern sich die Zeiten

Luzern, 5.12.17 (kath.ch) Der Samichlaus wird zunehmend für den Weihnachtsmann aus Grönland gehalten. Und statt Nüssen und Lebkuchen soll er Unterhaltungselektronik bringen, sagt der Samichlaus in seinem Gastkommentar. Er ruft in Erinnerung, was seine eigentliche Aufgabe ist.

Bald kommt sie wieder, meine Zeit. Ich kann es kaum erwarten, bis meine Helfer und ich unsere Sachen wieder packen können, um all die sicherlich schon gespannt wartenden Kinder zu besuchen. Es gibt doch nichts Schöneres, als durch die Wohnungstüre zu treten und in die aufgeregten Kinder- oder Erwachsenenaugen zu sehen.

Nichts erfüllt uns mehr, als von den Kindern zu hören, wie es ihnen im Jahr so ergangen ist, ihren herzigen Samichlaus­sprüchli zu lauschen und als Dank Nüsse, Mandarinli und Süssigkeiten zu schenken. Erst dann beginnt für uns die Weihnachtszeit mit ihrer wohligen Wärme und ihrem Sinn für Gemeinschaft.

Mir ist aber auch aufgefallen, wie sich die Zeiten ändern. So hab’ ich das Gefühl, zunehmend nicht mehr der Chlaus aus dem Wald zu sein, sondern für den Weihnachtsmann aus Grönland gehalten zu werden. Immer öfters soll ich nicht mehr nur Nüsse, Früchte und Lebkuchen bringen, sondern auch die neuste Unterhaltungselektronik oder das neuste Plastikspielzeug aus meinem Sack zaubern.

Und manchmal beschleicht mich das Gefühl, viel mehr eine kurze Episode in einem Telefon-Filmchen zu sein als ein Anlass, wieder einmal Familie und Freunde um den Tisch zu versammeln. So bleibt zuweilen ein schaler Nachgeschmack, immer mehr Event anstatt Tradition zu sein. Verhindern Sie das, indem Sie sich daran erinnern, was der Samichlaus in die Stuben zu tragen versucht: Vorweihnachtliche Wärme und Freude an dem, was man an Freunden und Familie hat.

Diese Kolumne erschien zuerst im aktuellen Pfarrblatt der Stadt Luzern (23/17).

St. Nikolaus | © kna
5. Dezember 2017 | 06:04
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