Flyer der Aktivisten
Schweiz

Angriff von Linksextremen: Heilsarmee reagiert gelassen

Bern, 30.5.16 (kath.ch) Eine Liste von Akteuren, «welche an der Ausschaffungsmaschinerie mitwirken», wurde am Sonntag publik. Darin werden Personen und Institutionen angeprangert, die in irgendeiner Form daran beteiligt sein sollen, dass abgewiesene Asylsuchende die Schweiz verlassen müssen. Auf der Liste fungiert auch die Heilsarmee. Diese nimmt die Attacke gelassen: «Wir haben nichts mit Ausschaffungen zu tun», sagte ihr Sprecher Philipp Steiner gegenüber kath.ch.

Die Heilsarmee reagiert gelassen auf die Angriffe: «Wir nehmen das nicht so tragisch», sagte Mediensprecher Philipp Steiner gegenüber kath.ch. «Wir machen, was wir für richtig halten, und fahren damit fort». Die Heilsarmee führe 20 Durchgangszentren mit insgesamt etwa 3000 Personen, mit Ausschaffungen hätten Sie jedoch nichts zu tun. Weshalb sie auf die Liste geraten sind, kann sich Steiner nicht erklären. «Wir sind bestrebt, Not zu lindern und die Würde der Menschen zu achten». Im Moment hat die Heilsarmee nicht im Sinn, etwas gegen die Veröffentlichung der Liste zu unternehmen.

Im Vorfeld der Abstimmung über das Asylgesetz publizierte eine unbekannte Gruppe Linksextremer einen Aufruf auf der Internetplattform «Indymedia.org». Die Gruppierung prangert vor allem die Ausschaffung von Flüchtlingen an: «Jede Art von Ausschaffung ist fremdbestimmt oder Folter». Dem Aufruf beigefügt ist eine Liste von Personen, Ämtern und Organisationen, die in irgendeiner Form an der «Ausschaffungsmaschinerie» beteiligt sind. «Lasst uns die Staaten und die beteiligten Firmen auf verschiedenste Arten stören», lautet der Aufruf, indem man sie beispielsweise kritisiert, ihnen finanziell Schaden zufügt, sie an der Arbeit hindert oder ihre Standorte mit Farbe beschmiert.

Sommaruga, SBB, Air Berlin

Auf der Liste finden sich an erster Stelle Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, Mitarbeitende des Staatssekretariats für Migration (SEM), aber auch die SBB, die Swiss, das Grenzwachcorps, aber auch die Fluglinie «Air Berlin». Als kirchliche Organisation ist neben der Heilsarmee auch die Kirchliche Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen in Bern aufgeführt, die von den drei Landeskirchen und der Interessengemeinschaft Jüdischer Gemeinden getragen wird. Die Kontaktstelle war für eine Anfrage jedoch nicht zu erreichen. (sys)

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30. Mai 2016 | 15:30
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