Ältester Kardinal im Alter von 100 Jahren gestorben

Rom, 26.5.16 (kath.ch) Loris Francesco Capovilla, ältester Kardinal der Welt, ist tot. Capovilla starb am Donnerstagnachmittag, 26. Mai, in Bergamo im Alter von 100 Jahren, wie die Vatikanzeitung «Osservatore Romano» per Twitter mitteilte. Der langjährige Privatsekretär von Papst Johannes XXIII. (1958-1963) lebte zuletzt im einstigem Haus seines Dienstherrn in Sotto il Monte Giovanni XXIII bei Bergamo.

Noch im hohen Alter war Capovilla ein gefragter Zeitzeuge, wenn es um die Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) oder Pontifikates von Johannes XXIII. ging. Papst Franziskus hatte Capovilla im Februar 2014 in den Kardinalsstand erhoben. Die Heiligsprechung seines einstigen Vorgesetzten Johannes XXIII. im April 2014 verfolgte er von seinem Zuhause in Bergamo aus.

Bis 1988 in Loreto tätig

Capovilla, geboren am 14. Oktober 1915 in Pontelongo, wurde 1940 zum Priester geweiht. Er diente Angelo Giuseppe Roncalli als Sekretär, zunächst in dessen Amtszeit als Patriarch von Venedig, dann als Papst. Nach dem Tod Johannes’ XXIII. wurde Capovilla von dessen Nachfolger Paul VI. 1967 zunächst zum Erzbischof von Chieti und 1971 zum Leiter des vielbesuchten italienischen Marienwallfahrtsortes Loreto ernannt. Dort wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Dezember 1988.

Mit dem Tod Capovillas beträgt die Zahl der Kardinäle 213. Von ihnen sind 114 unter 80 Jahre alt und dürften somit an einer Papstwahl, dem Konklave, teilnehmen. Ältester Kardinal ist jetzt Kolumbianer Jose de Jesus Pimiento Rodriguez (97). Er könnte am 18. Februar 2019 seinen 100. Geburtstag begehen. (cic)

26. Mai 2016 | 16:07
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