Erstes Ziel der "Predigt-Kritik": Martin Linzmeier
Schweiz

Aargauer Zeitung startet Serie mit «Predigt»-Kritiken

Aarau, 24.4.17 (kath.ch) Die «Aargauer Zeitung» (AZ) lanciert mit «Die Predigt» eine Serie über Gottesdienste im Fricktal. Als erstes hat sie die Predigt von Martin Linzmeier, Prediger und Gemeindeleiter von Gipf-Oberfrick AG unter die Lupe genommen. Die Serie erinnert an die «Gottesdienstkritiken» auf dem Online-Portal zentralplus.ch.

Ihre Idee stützt die Zeitung auf ein Anliegen von Felix Gmür. Dieser ist als Bischof von Basel auch Oberhirte über den katholischen Aargau, also insbesondere über das Fricktal. Gmür habe seinen Seelsorgern einen Predigtkurs verordnet, argumentiert die Zeitung (Ausgabe 24. April). Er wolle, dass «die Seelsorger lebendiger predigen, stärker auf die Zuhörer eingehen und den Gläubigen Anregungen für deren Alltag und Glauben mitgeben.»

«Rein subjektive» Eindrücke

Der Autor Thomas Wehrli, der diese Aufgabe übernommen hat, studiert berufsbegleitend an der Universität Luzern Theologie. Die Eindrücke, die in der Serie «Die Predigt» geschildert werden, seien rein subjektiver Natur, heisst es zu Beginn der ersten Predigt-Kritik. Dies womöglich, um allfälligen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Bei der Analyse der Predigt von Martin Linzmeier in Gipf-Oberfrick äussert sich der Journalist zu den Themen Kirche, Gottesdienst, Prediger, Zuhörer, Feier, Mitgeh-Faktor, Technik, Stimme, Grundlage, Praxisbezug, Dabeibleib-Quote, Dauer. Das Fazit fällt folgendermassen aus: «Martin Linzmeier erfüllt den Anspruch von Bischof Gmür an eine packende Predigt inhaltlich sehr gut. Noch etwas lebendiger dürfte die Präsentation werden. Die AZ gibt vier von fünf Kerzen.»

Kritik an «Ratings»

Die Serie erinnert an die Gottesdienstkritik, die der Luzerner Journalist und Theologe Remo Wiegand im letzten November auf dem Online-Nachrichtenportal zentralplus.ch lanciert hat. Auch diese journalistische Aktion fand im Bistum Basel statt.

Wiegands Einschätzungen wurde als unverblümt, ehrlich und direkt wahrgenommen – und stiess teilweise auf Kritik. So befand der Luzerner Theologieprofessor Edmund Arens in einem kath.ch-Gastbeitrag, «Ratings» als Produktebewertungen seien in einer von Wirtschaftlichkeit geprägten Gesellschaft zwar allgegenwärtig. «In der Kirche, besonders im Gottesdienst, haben diese aber nichts verloren.»

Vorwurf des Sexismus

Eine der Gottesdienst-Kritiken Wiegand veranlasste die ehemalige «Wort zum Sonntag»-Sprecherin Sibylle Forrer zu einem entrüsteten «Sexismus»-Vorwurf. Wiegand hatte in der entsprechenden Kritik die Schönheit der Pfarrerin hervorgehoben. Diese Serie wurde unlängst eingestellt. (rp)

Erstes Ziel der «Predigt-Kritik»: Martin Linzmeier | © printscreen AZ
24. April 2017 | 12:53
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