Kirche St. Leodegar in Luzern
Schweiz

Protest gegen Ausschaffung: 2000 Unterzeichnende

Über 2000 Personen unterstützen die Petiton gegen die Ausschaffung einer Mutter und ihrer Tochter. Am Mittwoch übergibt ein Komitee die Unterschriften der Luzerner Regierung.    

Die Ausschaffung einer tschetschenischen Mutter und ihrer traumatisierten zwölfjährigen Tochter durch die Luzerner Behörden am 11. November sorgte für grosses Aufsehen. Mutter und Tochter befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Kirchenasyl der Luzerner Pfarrei St. Leodegar, verschiedene Medien berichteten.

Erklärung von der Regierung verlangt

Ein Unterstützungskomitee, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Katholischen Kirche Stadt Luzern sowie Sympathisierenden, initiierte darauf eine Petition an den Luzerner Regierungsrat. Darin protestieren die Unterzeichnenden gegen das unverhältnismässige Vorgehen der Luzerner Behörden und verlangen eine Erklärung der Luzerner Regierung.

In den nur sechs Tagen seit dem Start der Unterschriftensammlung haben schon über 1000 Personen die Petition unterzeichnet. Dies teilt die Katholische Kirche Stadt Luzern mit. Dazu kämen weitere 1036 online-Unterschriften (Stand Dienstag, 13:22 Uhr). «Es ist damit zu rechnen, dass bis zur Übergabe von morgen Mittwoch noch viele weitere Personen die Petition unterzeichnen sowie ausgefüllte Bögen zur Übergabe mitbringen», heisst es in der Mitteilung weiter.

Übergabe am Tag der Kinderrechte

Die Unterschriften sollen am Mittwoch, 20. November um 14.30 Uhr vor dem Regierungsratsgebäude übergeben werden.

Dass die Übergabe ausgerechnet am Tag der Kinderrechte stattfindet, sei Zufall. «Der Tag passt jedoch gut zu unserer Forderung, die Menschenrechte von Asylsuchenden und insbesondere von Minderjährigen und Kindern besonders zu achten und zu schützen», wird Nicola Neider von der Katholischen Kirche Stadt Luzern in der Mitteilung zitiert.

Die Mitteilung verweist weiter auf zwei Passagen aus der Uno-Kinderrechtskonvention, wonach einerseits dem Kind, welches um den Flüchtlingsstatus nachsucht, ein besonderer Schutz zu gewähren sei, andererseits stehe bei jeder Entscheidung hinsichtlich des Kindes «das höhere Interesse des Kindes im Vordergrund.» (uab)

Kirche St. Leodegar in Luzern | © Sylvia Stam
19. November 2019 | 15:53
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