Viele Interessenten für Caritas-Projekt «Co-Pilot» in Aarau

Medienmitteilung

Zum Infoabend über das Projekt «Co-Pilot» zur Begleitung von Flüchtlingen sind zahlreiche Interessenten und Interessentinnen ins katholische Pfarrhaus in Aarau gekommen. Nun überlegen sich die potenziellen Co-Pilotinnen und Co-Piloten bis Mitte Februar, ob sie einzeln oder auch als Paar einen Flüchtling oder eine Flüchtlingsfamilie unterstützen wollen. Gefragt sind folgende Ressourcen: sechs bis acht Stunden Zeit pro Monat, die Bereitschaft sich auf eine fremde Kultur einzulassen und eigenes Wissen zu Themen des Alltags in der Schweiz einfach und praktisch zu vermitteln. Welche Themen das sein sollen, können die Co-Piloten bei der Anmeldung ankreuzen. Von Schule und Beruf über Ernährung und Bräuche bis zum öffentlichen Verkehr geht die Bandbreite.

Isabelle Odermatt und Franziska Hug, Projektverantwortliche vonseiten der Caritas, präsentierten einleitend die gesamte Organisation und gaben einen kurzen Überblick über die verschiedenen Ausländerausweise der Flüchtlinge (N: Asylsuchende; F: vorläufig Aufgenommene; B: anerkannte Flüchtlinge). Von Migrantenseite qualifizieren sich nur die letzten beiden Kategorien für das vorgestellte Projekt. Dies, weil bei ihnen kaum ein Risiko besteht, dass sie in einen anderen Kanton verlegt oder ausgeschafft werden.

Interesse und Stärken bestimmen das Engagement
Interessierte Flüchtlinge geben als Piloten die Flugrichtung beziehungsweise die Themen vor, an denen sie arbeiten möchten. Am 17. März werden die Tandems passend gemäss den beidseitigen Interessen gebildet. Zuvor besuchen die Co-Piloten zwei Einführungsabende, wo sie über Rechte und Pflichten des Freiwilligen-Projekts informiert werden und eine Projektvereinbarung unterschreiben.

«Freiwillige sollen sich dort engagieren, wo sie sich interessieren und ihre Stärken haben», betonte Isabelle Odermatt. Basierend auf dieser Überzeugung gaben die Caritas-Vertreterinnen auch einen kurzen Überblick über weitere Hilfsprojekte zugunsten von Flüchtlingen im Kanton.

Sprachhürde lässt sich überwinden
Auf die Frage nach der Verständigung erklärte Odermatt, dass die Sozialdienste dem Projekt mehrheitlich solche Personen als Piloten zuweisen, die sich bereits auf Deutsch oder zumindest auf Englisch oder Französisch verständlich machen können. «Die Erfahrung zeigt, dass die Sprache nicht eine Hürde ist, die man sie nicht überwinden kann. Manche behelfen sich anfänglich mit dem Google-Translater, andere benutzen Zeigebücher.» Ausserdem würden die Sozialdienste darauf achten, dass nur Flüchtlinge am Projekt teilnehmen, die dem Austausch psychisch gewachsen sind. Schwer traumatisierte Personen seien für die Freiwilligenarbeit nicht geeignet.

Gute Erfahrungen im Kanton Solothurn
Im Kanton Solothurn läuft das Projekt bereits seit einem Jahr. In vier Staffeln konnten dort 55 Teams gebildet werden. Eine Woche vor dem Abend in Aarau hat in Baden ein bereits der erste Einführungsabend für eine Gruppe von Co-Piloten stattgefunden. Auf die Frage aus dem Publikum nach dem Start einer Regionalgruppe im Fricktal zeigten sich die Organisatorinnen offen, vorausgesetzt dort kommt eine Gruppe von 15 bis 20 Co-Piloten zustande.

Weitere Interessentinnen und Interessenten (Mindestalter 21-jährig) sind als Co-Piloten herzlich willkommen. Information finden Sie auf der Webseite der Caritas Aargau: http://www.caritas-aargau.ch/co-pilot
Anmeldung als Co-Pilot/-in bei Isabelle Odermatt: io@caritas-aargau.ch

Pastoralraum Region Aarau
23. Januar 2018 | 06:53