«Und es geht weiter»

Medienmitteilung

Bistum lud Ordensleute ein zum Festtag des geweihten Lebens

Am Dienstag, 31. Januar, feierte das Bistum St.Gallen mit gut 80 Schwestern und Brüdern den jährlichen Festtag des Geweihten Lebens. Die Impulse gestaltete in diesem Jahr die Priorin des Klosters Fahr, Priorin Irene Gassmann zum Thema «Kirche mit* den Frauen», ein Projekt, an dem sich im vergangenen Sommer weit über 1000 Gläubige beteiligt hatten. Und es geht weiter, wie die Ordensfrau ausführte.

Sr. Irene blickte im Musiksaal zurück auf die Entstehungsgeschichte des Projektes «Kirche mit* den Frauen», auf den Start in St.Gallen mit 1000 Mitfeiernden, auf die zweimonatige Pilgerreise nach Rom, die Ankunft im Petersdom am 2. Juli. Sie verteilte Kopien des Briefes, der an Papst Franziskus geschrieben wurde und las die Antwort aus dem Vatikan vor. Unerwartet viele Frauen und Männer hätten sich vom Projekt «Kirche mit* den Frauen» bewegen lassen, freute sich Sr. Irene Gassmann.

Grosse Veränderungen

Das Ziel sei, dass Frauen in der Kirche mehr in verantwortliche Gremien eingebunden werden und an Entscheidungsprozessen beteiligt sind. «Wir haben uns vertrauensvoll auf den Weg gemacht und sehen unser Projekt als Prozess», erklärte die Benediktinerin. «Ich liebe diese Kirche, leide aber auch mit ihr daran, dass Frauen oft nicht einbezogen werden in wesentliche Fragen». In ihrem Referat wandte sie sich speziell an die Ordensleute: «Unsere Klöster sind auch heute für viele Menschen glaubwürdige Zeugen der Osterbotschaft», sagte sie. Auch die Gemeinschaften geistlichen Lebens stehen meist wegen Nachwuchsmangel vor grossen Veränderungen. Priorin Irene forderte auf, gerade diesen Zeiten des Mangels aktiv zu bleiben und die Freude an der Frohbotschaft in die Welt zu tragen.

 Es geht weiter

«Wir dürften ab und zu ruhig etwas mehr Freude ausstrahlen», ermunterte ein Benediktiner aus Uznach in der Diskussionsrund. Eine andere Teilnehmerin am Festtag des Geweihten Lebens zeigte sich leise enttäuscht von der Antwort des Papstes an die Frauen und freute sich gleichzeitig, dass das Pilgerinnenprojekt in verschiedener Weise weiter getragen wird. Unter anderem entsteht der Kinofilm «habemus feminas», die Kerngruppe, zu der auch Priorin Irene Gassmann gehört, wird im März mit dem Herbert Haag-Preis für Freiheit und Menschlichkeit innerhalb der Kirche ausgezeichnet und im Bistum St.Gallen wird künftig der Gedenktag der Heiligen Wiborada neu jährlich speziell gefeiert.

Zeit für Diskussionen

Zeit für Gespräche und Begegnungen blieb zusätzlich beim Mittagessen im Pfalzkeller. Den Schülerinnen und Schülern der flade, welche den Mittagsservice mit Charme und Elan bewältigten, hat ihr Einsatz sehr gefallen. «Sie waren erstaunt, wie offen und aufgestellt die Ordensleute sind», sagte der zuständige Lehrer Markus  Benz. Abgeschlossen wurde der Festtag des Geweihten Lebens mit einem Gottesdienst in der Kathedrale, dem Bischof Markus Büchel vorstand. In seiner Predigt wurde erneut spürbar, dass er «Kirche mit den Frauen» wie bis anhin mittragen wird. (sar./BistumSG)

Irene Gassmann, Priorin des Klosters Fahr
Bistum St. Gallen
2. Februar 2017 | 07:00