Stellungnahme zu judenfeindlichen Vorfällen in der Romandie

Medienmitteilung

Wir sind empört über die antijüdischen Kritzeleien an der Türe der Synagoge in Biel und über die Schändungen der Synagogen in Lausanne und Genf mit Schweinefleisch.

Wie so oft in Krisenzeiten beobachten wir momentan eine Zunahme von judenfeindlichen Kommentaren und Kritzeleien, insbesondere im öffentlichen Raum oder in Online-Kommentaren, und viele der aktuell kursierenden Verschwörungsmythen haben eine offene oder verdeckte antijüdische Lesart.

Die Regionalgruppe der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft Biel berichtet vom guten interreligiösen Zusammenleben in Biel, das am Runden Tisch der Religionen gepflegt wird. Biel hat auch historisch gesehen eine gelebte Tradition der Toleranz von religiösen Minderheiten. So sind jüdische Familien in Biel seit 1305 ansässig und es sind – im Unterschied zu vielen anderen Schweizer Städten im Mittelalter – keine Übergriffe gegen Juden und Jüdinnen oder Vertreibungen von jüdischen Familien bekannt.

Mehr zur Geschichte der Juden in Biel: Biel, SIG Factsheet

Heute machen wir uns stark für diesen Dialog und für diese Bieler Tradition der Toleranz. Wir wehren uns gegen rechtsradikale Angriffe gegen jüdische Gotteshäuser, und wir solidarisieren uns mit den jüdischen Gemeinden in der Romandie.

Präsidium CJA Schweiz