Stefan Isenecker feierlich als Pfarrer eingesetzt

In Anwesenheit eines grossen Publikums wurde Stefan Isenecker zum Pfarrer der Dreifaltigkeitspfarrei Rüti-Dürnten-Bubikon ernannt. Isenecker war zuletzt Pfarradministrator von Rüti und Hinwil.

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Alles wirkte so festlich, der mit den Gemeindewappen beflaggte Kirchenplatz in Tann, das frohe Orgelspiel und die vielen Gäste aus nah und fern sowie viele Menschen aus der Dreifaltigkeitspfarrei.

In Deutschland und Irland studiert

Anwesend waren auch der Präsident der römisch-katholischen Zentralkommission René Zihlmann sowie die beiden Gemeindepräsidenten von Dürnten und Rüti. Brigitte Winkelmann, Präsidentin der Kirchenpflege Rüti, stellte Pfarrer Stefan Isenecker nochmals vor. Er, 42-jährig, geboren in Deutschland, absolvierte seine Studien in Deutschland und Irland. Nach Umwegen im Pflegebereich war er im Priesterseminar Chur, dann im Pastoraljahr in Lachen zum Diakon und anschliessend zum Priester geweiht worden. Er trat am 1. August 2003 in Rüti die Stelle als Vikar an. Nach dem Wegzug von Pfarrer Tarcisi Venzin wurde er Pfarradministrator von Rüti und Hinwil.

Auf unbegrenzte Zeit ernannt

Dem Gottesdienst stand der Dekan des Dekanates Oberland, Pfarrer Vitus Schmid aus Wald vor. Giuseppe de Zullian überbrachte die Grüsse der Missione Catholica Lingua Italiana. Höhepunkt war die Übergabe des Ernennungsdekrets, gemäss welchem Stefan Isenecker zum Pfarrer der Pfarrei Dreifaltigkeit Tann-Rüti auf unbegrenzte Zeit ernannt wurde. Musikalisch wurde die Feier mit dem Psalm 91 der Chöre Rüti-Tann und Eschenbach bereichert: «Der Herr hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf all deinen Wegen» von Felix Mendelssohn Bartholdi.

Im Anschluss an den Gottesdienst kamen die Gratulanten zu Wort. Die Kirchenpflege überreichte Isenecker einen Rosenbaum mit dem Hinweis, dass er Dornen hat; es komme darauf an, wie und wo man ihn anfasst. Pfarrer Gietenbruch aus Dürnten überreichte einen kleinen Baum mit dreifachem Stamm und einer Krone. «Wir alle haben eine Wurzel, im Stamm verschieden, aber in der Krone vereint.»

Pfarrer Zimmerli aus Rüti brachte einen «Schwiizertüütsch-Kurs» mit, das heisst «S Nöi Teschtamänt uf Züritüütsch». Auch aus Hombrechtikon kamen gute Wünsche, ebenso aus Hinwil. Georg Müller überbrachte die Wünsche der Pfarrei. Pfarreiratspräsident Marcel Rütsche gab dem neuen Pfarrer mit auf den Weg: «Heb der sorg, nimm au Ziit für dich». Anton Melliger, Gemeindepräsident von Rüti, erläuerte kurz und richtig, die Gemeinde sei Sachverwalter, der Pfarrer der Hirte. Aber beide haben einen Auftrag und müssten diesen Auftrag wahrnehmen, sonst funktioniere es nicht. Hubert Rüegg, Gemeindepräsident von Dürnten, erinnerte an die Toleranz und das gegenseitige Verständnis, sonst funktioniere nichts in einer Gemeinschaft.

Aus der grossen Orgelsolomesse von Joseph Haydn erklangen das Sanctus und «Agnus Dei». Das Danklied von Krüger, «Nun danket alle Gott», leitete über zum Apéro auf dem Kirchenplatz. Die c-Moll-Fuge von Bach rundete den musikalischen Teil des Festes ab.

Dass ein ehemaliger Pfarrer an der Einsetzung seines Nachfolgers zugegen ist, ist eher selten. Isenecker hat Tarcisi Venzin persönlich eingeladen. Und wen wundert´s, dass er vom Bündner Oberland nach Tann gekommen ist. Ein ganz spezielles Geschenk erhielt Stefan Isenecker, Tarcisi Venzins Hirtenflöte, die dieser seinerzeit vom ehemaligen Dekan Peter Bachmann erhalten hatte. Er gab sie Isenecker weiter mit dem Auftrag: « Spiele deine Melodie – suche Takt und Pausen – suche Rhythmus – suche deine Melodie und spiele sie, so wie es zu dir gehört.» Den musikalischen Abschluss bildete die grosse c-Moll-Fuge von Bach. Der anschliessende Apéro bot Gelegenheit, alte Bekannte und neue Leute kennen zu lernen. Ganz im Sinn von Pfarrer Isenecker, für alle da zu sein. (msi)

Zürcher Oberländer
6. September 2006 | 14:28