Andreas Barth (li) mit seinem Pferd "Pünktli" beim Coaching einer Klientin

Seelsorger mit Pferdestärken

Medienmitteilung

Der Theologe Andreas Barth (1971) ist seit dem 1. August in einem 40-Prozent-Pensum zuständig für die Behinderten und Gehörlosenseelsorge im Bistum St.Gallen. Er hat diese diözesane Fachstelle übernommen von Dorothee Buschor-Brunner, die ihr Pensum als Seelsorgerin am Ostschweizer Kinderspital ausgebaut hat.

Andreas Barth war die ersten vier Jahre nach seinem Theologiestudium (2001 bis 2005) als Seelsorger für Menschen mit Behinderung bei der Regens-Wagner-Stiftung in Bayern tätig. «Ich darf sagen, dass Menschen mit Behinderung in dieser Zeit gleichsam zu Lehrerinnen und Lehrern für mein weiteres Wirken als Seelsorger geworden sind», sagt er. «Einander Würde und Ehrlichkeit schenken, Menschen zu begleiten und ihnen zu helfen, ihren eigenen Weg zu finden – ganz angenommen sein von Gott und in dieser Freiheit leben», mit diesen Worten beschreibt Andreas Barth seine Aufgabe in der Behinderten- und Gehörlosenseelsorge.

Dissertation

Geboren und aufgewachsen ist er im Hegau, der Grenzregion zu Schaffhausen. Er studierte Sozialarbeit/Sozialpädagogik und Theologie in Freiburg, Weingarten, Vallendar und Eichstätt und schrieb eine Dissertation zum Thema «Johann Evangelist Wagner – Soziale Emergenz angesichts der Ewigkeit». Es geht darin um das Zusammenspiel von Spiritualität, Sozialer Wirksamkeit und Sozialunternehmertum bei einem der Pioniere in der Förderung von gehörlosen und behinderten Menschen – mit dem zugehörigen Brückenschlag ins Hier und Heute. Johann Evangelist Wagner gründete, was als Pionierleistung bezeichnet werden darf, ab 1847 Wohnstätten für gehörlose Menschen und Menschen mit Behinderungen und eröffnete ihnen zugleich Ausbildungsmöglichkeiten.

Tiere helfen den Menschen

Von 2005 bis 2016 war Andreas Barth Seelsorger und Diakon im Raum St. Gallen/Gaiserwald, seit 2016 ist er in der Seelsorgeeinheit Neutoggenburg tätig und wohnt in Lichtensteig. Hier wird er weiterhin in einem reduzierten Pensum tätig bleiben. «Mein Leben teile ich mit meiner Frau und unserem Sohn, weiterhin gehören unsere Tiere dazu», erzählt Andreas Barth. Mit seinen Pferden arbeitet er sehr gerne, wenn es im Coaching darum geht persönliche Lebensressourcen zu stärken, die Tragkräfte von menschlichen Beziehungen zu aktivieren oder auch traumapädagogisch zu arbeiten: «Sie helfen uns Menschen mit ihrem ausgeprägten Wahrnehmungsvermögen, ihrer Wärme und der ehrlichen nonverbalen Kommunikation, zu innerer Sicherheit und Ruhe zu finden oder andererseits neue Kraft für den nächsten Schritt im Leben oder im Beruf zu entdecken – hin zu grösserer Achtsamkeit und feinerem Gespür für sich und andere», ist er überzeugt. «Es ist jedes Mal berührend, die heilende Kraft in diesen Mensch-Tier-Begegnungen zu spüren». (BistumSG/sar.)

 

Andreas Barth (li) mit seinem Pferd «Pünktli» beim Coaching einer Klientin | © Bistum St. Gallen
Bistum St. Gallen
15. August 2019 | 15:38