«Ora et labora» im Kloster Disentis

14. Disentiser Klosterwoche

1400 Jahre feiert das Bendiktinerkloster Disentis 2014. Von den beiden Klosterheiligen Sigisbert und Placidus soll 614 es gegründet worden sein. Auch in diesem Jahr fand die Disentiser Klosterwoche vom 3.– 8. August statt. Zum 14. Mal, ein Hundertstel der Klostergeschichte.

Und doch hat in diesen vierzehn Jahre die Idee einer Klosterwoche von Abt Pankraz sel. Geschichte geschrieben. Etwa siebenhundert Frauen und Männer aus der ganzen Schweiz und aus dem nahen Ausland haben daran teilgenommen. Immer war die Leitung der Disentiser Klosterwoche gleich: Pater Urban Affentranger, Joseph Röösli als musikalischer Leiter, Lisbeth Bieler und Walter Weibel. Dieses Jahr waren es gegen achtzig Teilnehmende aus allen Bistümern der Schweiz und aus Baden-Württemberg.

Ora et labora – 1400 Jahre Kloster Disentis
So heisst die Kantate, die Joseph Röösli zum Klosterjubiläum für gemischten Chor, Schola, Sprecher, Querflöte, Violine und Orgel geschrieben hat. Diese Komposition mit Texten aus dem Festoffizium von S. Placi, der Vesper des hl. Benedikts und aus dem Prolog der Benediktsregel wurde vom fast achtzigköpfigen Chor der 14. Klosterwoche am Donnerstagabend uraufgeführt, zusammen mit einem exzellenten Orgelspiel des Komponisten auf allen drei Orgeln des Klosters. Er spielte u.a. Werke von Pachelbel, Johann Sebastian Bach und eigene Orgelimprovisationen zum Gedicht «Gebet des Klosters am Rande der Stadt» von Silja Walter.
Vom Sonntag bis Donnerstag übten, sangen, probten die Teilnehmerinnen und Teilnehme an diesem einzigartigen Chorwerk. Die morgendlichen Meditationen nahmen das Thema der benediktinischen Losung Ora et labora auf. Pater Urban vertiefte sie in eindrücklichen Gottesdiensten in der Klosterkirche, in der St. Placidus-Kirche und bei einem Feldgottesdienst in Luven bei der Panera, der grössten Tanne in der Surselva.

Beim gemeinsamen Mittagessen im Kloster erinnerte Abt Vigili nicht nur an die Geschichte des Klosters Disentis, sondern auch an die grossen und zukünftigen Aufgaben in Schule, Erwachsenenbildung und Seelsorge. Dabei erwähnte er auch die grossen Bauaufgaben, darunter die Renovation der barocken Klosterkirche. Das Jubiläumsmotto «Stabilitas in progressu» zeigt in die Zukunft voller Zuversicht und Hoffnung. Die Teilnehmenden der Disentiser Klosterwoche haben gespürt, wie die Mönchsgemeinschaft diese selbst gewählte Herausforderung mit grossem Gottvertrauen annimmt.
Walter Weibel

Kloster Disentis
9. August 2014 | 08:00