Neue Ausgabe: «Die Priester sterben aus»

Medienmitteilung

Die neue Ausgabe 5 / Mai 2018 von «Stimmen der Zeit» ist erschienen. Inhalte: Stefan Kiechle SJ ermutigt in unserem Editorial zur Debatte über die Zulassung von verheirateten Männern oder Frauen zu den heiligen Weihen – entgegen bestehender Denk- und Redeverbote eines Männerklerus, seine Macht erhalten will. Eine Abspaltung traditioneller Katholiken von der Kirche wäre vielleicht weniger gravierend als das weitere Aussterben der Priester. Denn dadurch gerät die regelmäßige Eucharistiefeier, «Quelle und Höhepunkt kirchlichen Lebens» (Vat. II) vielerorts in Gefahr.

Eine weitere große Debatte betrifft die Rolle von Theologie und Kirche in der Flüchtlingspolitik. Drei Beiträge beschäftigen sich mit dem Themenschwerpunkt unserer Mai-Ausgabe: kontrovers und aufeinander Bezug nehmend. Die weiteren Themen stehen im Zeichen des Katholikentags in Münster und dessen leitendem Psalm «Suche Frieden».

Heft 5 – Mai 2018:

Friedensethik: Sind wirtschaftliche Interessen ein legitimer Grund für Bundeswehreinsätze? Wann kommt die «Armee der Europäer»? Der Tübinger Moraltheologe Stefan Hofmann SJ reflektiert die Bestrebungen nordatlantischer Verteidigungspolitik.

Im Namen Gottes: «Deus lo vult!» oder «Allahu Akbar!» – Nach Kriegen und Anschlägen, die im Namen einer Religion ausgeführt werden, heißt es oft, Gewalt habe mit Religion nichts zu tun. Klaus Mertes SJ wägt ab. Haben die «missbrauchten Religionen» nicht doch ihren Anteil? [Online frei]

Sexueller Missbrauch und Prävention: Sabine Hesse zeichnet den Entwicklungsprozess nach, den die katholische Kirche seit 2010 durchlaufen hat. Inzwischen tue die Kirche viel – vieles müsse sie aber auch noch verbessern, so die Leiterin der diözesanen Stabstelle Prävention, Kinder- und Jugendschutz in Rottenburg-Stuttgart.

Themenschwerpunkt Migration: Ludger Schwienhorst-Schönberger plädiert für eine von «Verantwortungsethik» geprägte Migrationspolitik, die das Wohl des Staates gegenüber dem Wohl Einzelner berücksichtigt. Der Wiener Bibelwissenschaftler kritisiert eine in der Kirche verbreitete «Gesinnungsethik». Michelle Becka, Sozialethikerin aus Würzburg, antwortet kritisch: «Ethik fragt nach dem Richtigen, nicht nur nach dem im Interessenwettstreit Machbaren». «Das als richtig Erkannte wird nicht falsch, wenn es nicht unmittelbar durchzusetzen ist.» Auch Hans Maier schreibt, die Kirche müsse sich politisch engagieren, wo Menschenrechte bedroht werden, und dürfe in dieser Debatte nicht schweigen.

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Stimmen der Zeit
23. April 2018 | 12:07