MEINRADWEG – Gastfreundschaft erfahren

Medienmitteilung

Am Montag, 6. Mai 2019 wird ein neuer Fahrradpilgerweg eröffnet: der MEINRADWEG. Hinter diesem innovativen Projekt steht ein Team aus Mitarbeitenden der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Erzdiözese Freiburg im Breisgau und dem Kloster Einsiedeln. Der Impuls dazu kam vom Wallfahrtspater des Klosters Einsiedeln.

Der MEINRADWEG möchte eine zeitgemässe Ergänzung der bestehenden Pilgerwege sein und an die reiche Pilgertradition anknüpfen, die in den beiden katholischen Bistümern Baden-Württembergs lebendig ist und in der Schweiz durch die Präsenz des Marienwallfahrtortes Einsiedeln gegeben ist. Namensgeber des neuen Pilgerwegs ist der «Gründerheilige» Einsiedelns, der heilige Meinrad (+861).

 Was ist der MEINRADWEG?

Der MEINRADWEG ist ein spiritueller Velopilgerweg auf den Spuren des heiligen Meinrad. Seine Lebensstationen geben den Routenverlauf dieses rund 275 Kilometer langen Radpilgerwegs vor. Der MEINRADWEG beginnt bei der «Sülchenkirche» bei Rottenburg am Neckar, führt über die Erzabtei Beuron zum Weltkulturerbe Insel Reichenau und von dort über das Benediktinerkloster Fischingen zum grössten Wallfahrtsort der Schweiz, dem Kloster Einsiedeln.

Am Weg durch wunderschöne Gegenden Württembergs, der Bodenseeregion und der Schweiz liegen die Burg Hohenzollern, zahlreiche schmucke Kirchen und Kapellen, sowie historische Städte wie Balingen, Radolfzell, Konstanz und Rapperswil.

Der heilige Meinrad gilt als «Märtyrer der Gastfreundschaft». So lädt der MEINRADWEG mit seinen Klöstern und Radwegkirchen ein, Gastfreundschaft zu erfahren. Anhand der mittel-alterlichen «Vita» des heiligen Meinrad können sich die Radpilger mit spirituellen Themen auseinandersetzen und so einen vier- bis fünftägigen Pilgerweg der ganz besonderen Art erleben.

Der heilige Meinrad

Meinrad (alemannische Form: Meginrat) wurde kurz vor 800 im Sülchgau (bei Rottenburg am Neckar) geboren. Seine Eltern sandten ihn zur Ausbildung in die damals berühmte Klosterschule auf der Insel Reichenau, wo er später Priester und Mönch wurde. Abt Erlebald sandte den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch Meinrad verspürte eine grosse Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler auf den «Etzel» am Südufer des Zürichsees und um 835 schliesslich in den «Finstern Wald», wo er 26 Jahre lebte. Meinrad pflegte ein intensives Gebetsleben, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn in der Einsamkeit besuchten. Vor allem machte er seinem Namen alle Ehre: Meginrat bedeutet «grosser Ratgeber». Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, doch wurde er von ihnen aus Habgier erschlagen. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück.

Routenverlauf

Die rund 275 Kilometer des MEINRADWEGS lassen sich in vier Tagesetappen meistern:

Etappe 1: Rottenburg – Beuron (ca. 80 km)

Die erste Etappe führt von der Sülchenkirche ausserhalb von Rottenburg über Hechingen mit der Burg Hohenzollern zum Kloster Beuron im Donautal. Am Weg liegt die historische Stadt Balingen. Diese erste Etappe kann auch zweigeteilt werden mit Übernachtung in Hechingen.

Etappe 2: Beuron – Reichenau (ca. 80 km)

Von Beuron führt der Weg einige Zeit an der Donau entlang und gelangt dann an den Bodensee, wo die Stadt Radolfzell, das Kloster Hegne und die Insel Reichenau den Fahr-radpilger erwarten.

Etappe 3: Reichenau – Fischingen (ca. 60 km)

Über Konstanz mit seinem Münster und der wunderschönen Altstadt führt der Weg über die Landesgrenze in den Schweizer Kanton Thurgau, wo das Kloster Fischingen im «Tannzapfen-land» das Ziel der dritten Tagesetappe bildet.

Etappe 4: Fischingen – Einsiedeln (ca. 60 km)

Die letzte Etappe ist aufgrund von zwei Passhöhen die anspruchsvollste. Doch werden die Fahrradpilger auf der Hulftegg (954 m ü. M.) und auf dem Etzelpass (950 m ü. M.) mit einem wunderbaren Ausblick belohnt.

Für jene, die den Radpilgerweg gemütlich angehen möchten oder von weither an den Startpunkt anreisen müssen, lässt sich die erste Etappe Rottenburg – Beuron durch eine Übernachtung in Hechingen zweiteilen (23 km & 57 km) und den MEINRADWEG in fünf Tagesetappen machen.

 

Eröffnungsfeier

Am Montag, 6. Mai 2019, wird Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) den MEINRADWEG offiziell eröffnen und eine Statue des heiligen Meinrad von Bildhauer Ralf Ehmann einweihen. Im Rahmen dieser Feier wird er drei Benediktinermönchen aus Einsiedeln den Reisesegen spenden, die dann als erste den MEINRADWEG befahren und dokumentieren werden. Sie werden von Weihbischof Matthäus Karrer und anderen Fahrradbegeisterten bis Hechingen begleitet.

Eine weitere öffentliche Wegstrecke ergibt sich am 8. Mai 2019 am Bodensee, wo von Radolfzell (Pfarrei St. Meinrad) bis auf die Insel Reichenau mit den Einsiedler Mönchen geradelt werden kann. Die drei velofahrenden Mönche treffen am 10. Mai 2019 im Kloster Einsiedeln ein.

Kloster Einsiedeln
30. April 2019 | 15:53