Mandala im Chor der Klosterkirche Kappel am Albis

Medienmitteilung

Ein Sandmandala, buddhistische Meditationen und ein Vortrag wird Interessierten die spirituelle Tradition des Buddhismus näherbringen.

Das Kappeler Programm im Jahr 2018 steht unter dem Arbeitstitel «Fenster in andere spirituelle Traditionen». In der Zeit rund um das christliche Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, bietet es sich an, ein Fenster in eine spirituelle Tradition zu öffnen, in der der «Geist» ebenfalls eine wichtige Bedeutung hat: den Buddhismus.

«Der Atem des Lebens» (Gen 2,7) wird allen Menschen geschenkt. Der Geist des Lebens verbindet die Menschen untereinander und wirkt als heilsame Kraft der Verständigung und Versöhnung. «In den buddhistischen Schriften wird unser Körper mit einem Gasthaus verglichen und unser Geist mit einem Gast, der darin verweilt», schreibt Geshe Kelsang Gyatso. Auch der Apostel Paulus braucht ein ähnliches Bild: «Wisst ihr nicht, dass Ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt» (1.Kor. 3,16)?

So wird vom Samstag, 12. Mai bis Samstag, 19. Mai 2018 ein Mandala im Chor der Klosterkirche entstehen. Ein Stuhlkreis wird die Besuchenden einladen, einen Moment in der Stille zu verweilen und die beiden buddhistischen Mönche, Khenpo Ngawang Jigme und Lama Ngawang Kunga Bista – beide aus dem Königreich Mustang in Nepal stammend – bei der Entstehung des Mandalas zu begleiten. Im tibetischen Buddhismus ist ein Mandala ein symbolisches und rituelles Diagramm des Makrokosmos, der sich wie ein Netzwerk auf den verschiedensten Ebenen und in unzähligen Formen manifestiert. Bei einem Sandmandala ist die Wiederauflösung nach seiner Vollendung von entscheidender Bedeutung. Die Vergänglichkeit des Lebens und das Loslassen der Anhaftung an seine Formen soll dabei symbolisch vollzogen werden. So wird am Samstag, 19. Mai 2018, 10.00 Uhr in der Klosterkirche Kappel die Auflösung des Mandalas mit einer öffentlichen Zeremonie vollzogen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.

Eingebettet in die Kappeler Tradition der Tagzeitengebete wird die Meditationslehrerin Amrit Wagner in der Zeit vom 12. bis 19. Mai 2018 täglich um 07.45 Uhr eine buddhistische Meditation anleiten. Diese sind öffentlich und finden in der Klosterkirche statt.

Zudem wird am Freitag, 18. Mai 2018 um 20.00 Uhr ein Vortrag in die Tradition des Mandalas einführen. Als Referent konnte Martin Brauen, ehemaliger Leiter der Abteilung Himalaya/Ferner Osten am Völkerkundemuseum Zürich und Chefkurator des Rubin Museum of Art in New York, der über das Mandala mehrere Ausstellungen gemacht und Publikationen geschrieben hat, gewonnen werden. Weitere Informationen sind erhältlich unter Tel. 044 764 87 84 oder www.klosterkappel.ch

 

Gastbeitrag
23. April 2018 | 12:22