Konfessionszwiste und Lösungsstrategien

Im 20. Jahrhundert schrumpfte die Religion zur Privatsache. Der sich diversifizierende Markt der spirituellen Angebote machte aus der Glaubensfrage eine Stilfrage, eine Geschmackssache. Doch seit einiger Zeit ist ein Gegentrend feststellbar: Religiöse Themen werden wieder stärker vergesellschaftet und politisiert. Gegenläufig zum Aderlass der angestammten (Staats-)Kirchen wächst die Sichtbarkeit freikirchlicher und nichtchristlicher Gemeinschaften. Der individuelle Glaube wird vermehrt als kollektive Identität offensiv inszeniert. Der öffentliche Raum wird zum Ort der Symbolkämpfe religiöser Gruppenidentitäten.