Katholische Kirche Stadt Luzern unterstützt die Konzernverantwortungsinitiative

Medienmitteilung

Die Katholische Kirche Stadt Luzern spricht sich für ein Ja zur Konzernverantwortungsinitiative (KVI) aus, über die am 29. November abgestimmt wird. Damit schliesst sie sich einer breiten kirchlich-ökumenischen Koalition an, zu der auch die Schweizer Bischofskonferenz gehört. Am 16. November findet in der Johanneskirche ein prominent besetztes Podium mit Pro- und Contra-Stimmen zur Initiative statt (mit Livestream).

Die Haltung der Katholischen Kirche Stadt Luzern zur Konzernverantwortungsinitiative (KVI) basiert auf einem gemeinsamen Beschluss der Leitungsgremien. Sowohl das Leitungsteam des Pastoralraums Luzern-Stadt als auch der Kirchenrat der Katholischen Kirchgemeinde Luzern haben beschlossen, die KVI zu unterstützen. Die Initiative fordert, dass Unternehmen mit Sitz in der Schweiz für verursachte Schäden an Mensch und Natur geradestehen sollen. Getragen wird die KVI von über 100 namhaften Organisationen, darunter zahlreiche kirchliche Vereinigungen und Hilfswerke wie zum Beispiel Fastenopfer, Brot für alle oder Commundo.

Ganzheitliche Ökologie im Sinne von Papst Franziskus

Die Katholische Kirche Stadt Luzern teilt die Überzeugung der Schweizer Bischofskonferenz, die KVI beinhalte «wichtige Schritte in Richtung einer ‹integralen Ökologie›, ganz im Sinne wie sie Papst Franziskus in ‹Laudato sì› beschrieben hat».

Kirchenrat und Pastoralraumteam beziehen mit ihrer Unterstützung der KVI «eine klare Position im Sinne der Bewahrung der Schöpfung und eines Lebens in Würde für alle Menschen», wie Pastoralraumleiter und Kirchenrat Thomas Lang betont. «Die Initiative gründet auf zwei zentralen biblischen Anliegen, nämlich Nächstenliebe und Bewahrung der Schöpfung. Deshalb befürworten wir sie.»

Die Leitungsgremien ziehen die Initiative dem Gegenvorschlag vor. Dieser sei zu wenig verbindlich, weil er keine Regeln zur Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung durch Konzerne beinhalte. «Wir unterstützen die Initiative, sind uns aber bewusst, dass es auch innerhalb der Kirche anderslautende Meinungen gibt. Diese respektieren wir selbstverständlich», so Thomas Lang.

Entwicklungspolitisches Engagement mit Tradition

Die Position der Katholischen Kirche Stadt Luzern entspricht ihrem Leitbild, in dem der Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Umwelt festgeschrieben ist. Dazu kommt ein langjähriges Engagement für Nachhaltigkeit und Menschenrechte. Das zeigt sich etwa in der finanziellen Unterstützung von entsprechenden Projekten von Hilfswerken wie zum Beispiel Fastenopfer. Ebenso setzt die Katholische Kirche Stadt Luzern auf ein sozial und ökologisch nachhaltiges Beschaffungswesen und fördert das Bewusstsein für einen umweltverträglichen und gerechten Handel zwischen Nord und Süd. So beteiligt sie sich etwa an der Clean Clothes-Kampagne (www.cleanclothes.org) oder gemeinsam mit Partnern (Jubla und Pfadi Schweiz, Caritas Fastenopfer) an der Aktion Faires Lager (www.faires-lager.ch). Durch die Schaffung des Fachbereichs Nachhaltige Entwicklung vor zwei Jahren wurde das Engagement der Katholischen Kirche Stadt Luzern noch einmal intensiviert.

Podiumsdiskussion zur KVI im St. Johannes

«Konzernverantwortungsinitiative – Ja oder Nein?»

Informationen zur Initiative: Bernd Nilles, Geschäftsleiter Fastenopfer und Lucas Zurkirchen, Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz

Pro: Peter Kirchschläger, Ethiker Universität Luzern; Nationalrat Roland Fischer, GLP

Contra: Ständerätin Andrea Gmür, CVP; Philipp Aerni, Ethiker Universität Zürich

Organisation: Katholische und reformierte Kirche Stadt Luzern

Montag, 16. November, 19.30, Johanneskirche Luzern, Maskenpflicht; Teilnahme nur mit Anmeldung bis 13. November an herbert.gut@kathluzern.ch.

Live-Übertragung auf www.johanneskirche.ch

Katholische Kirche Stadt Luzern
20. Oktober 2020 | 09:35