Nach der Katastrophe in Indonesien: Ein Mann im Dorf Lombongga nimmt von Caritas-Mitarbeiterin Patricia Kröll das Nothilfepaket für seine Familie entgegen

Indonesien: Caritas startet Wiederaufbau auf Sulawesi

Medienmitteilung

Zehn Monate nach der Grosskatastrophe in der Region Palu in Indonesien leitet Caritas Schweiz eine neue Phase ihrer Hilfe für die betroffene Bevölkerung ein. In fünf Dörfern stellt sie die Wasserinfrastruktur für 1100 Haushalte wieder her. Mit Aufräumarbeiten können sich zudem 525 Familien ein Zusatzeinkommen erarbeiten.

Es war eine dreifache Naturkatastrophe, von welcher die Insel Sulawesi am 28. September 2018 heimgesucht wurde: Ein Erdbeben der Stärke 7,5 richtete grosse Verwüstung an und löste gleichzeitig einen Tsunami aus, der mit 11 Meter hohen Wellen auf die Küste prallte. In der Folge kam es unweit der Stadt Palu zur Verflüssigung des Bodens, die sich wie eine Schlammlawine auswirkte und alles unter sich begrub. Über 4000 Todesopfer waren zu beklagen, 170 000 Menschen wurden obdachlos.
Caritas Schweiz startete unmittelbar nach der Katastrophe ihre Nothilfe. In zehn Dörfern in den Bezirken Donggala und Sigi erhielten 2000 Familien Decken, Handtücher, Seife, Wasserfilter und weitere dringend benötigte Nothilfegüter. Im Dorf Sibalaya Utara stellte Caritas Schweiz Wassertanks für das Gesundheitszentrum, die Schulen und die betroffenen Quartiere auf, weil das Wassersystem zerstört war. Kinder in zehn Zeltlagern konnten Freizeitaktivitäten in eigens eingerichteten Räumlichkeiten besuchen und sich von den Schrecken der Katastrophe erholen. Mehr als 900 mittellose Familien konnten sich an Aufräumarbeiten beteiligen und damit ein Einkommen erzielen. Über 150 besonders bedürftige Familien, die aufgrund von Krankheitsfällen oder physischen Beeinträchtigungen nicht am Arbeitsprogramm teilnehmen konnten, erhielten finanzielle Hilfe.

Wasserversorgung für 1100 Haushalte
Zehn Monate nach der Katastrophe ist der Bedarf an Unterstützung in der betroffenen Bevölkerung nach wie vor gross. Caritas Schweiz arbeitet im Wiederaufbau wie bis anhin mit ihren beiden lokalen Partnern Yayasan IBU und Yayasan Pusaka zusammen. In den kommenden Monaten werden gemeinsam die Wasserversorgung und Sanitäranlagen in fünf Dörfern saniert und wiederaufgebaut. Insgesamt erhalten dadurch über 1100 Haushalte Zugang zu sauberem Trinkwasser und Toiletten. Zudem führt Caritas mit ihren Partnern Schulungen zu Hygiene und Abfallentsorgung durch. Im Weiteren werden 525 Kleinbauerfamilien dabei unterstützt, ihre Lebensgrundlage wiederherzustellen. Sie erhalten im Zuge eines sogenannten Cash-for-work-Programms eine finanzielle Entschädigung für die Säuberung von Feldern und die Sanierung von Bewässerungssystemen. Zudem erhalten die Kleinbauerfamilien finanzielle Zuschüsse, womit sie sich Saatgut und Maschinen kaufen können. In neun Gemeinden verbessert Caritas Schweiz zusammen mit ihren Partnern die Katastrophenvorsorge.

Die Hilfe der Caritas Schweiz, die auch von der Glückskette unterstützt wird, hat mit dem gestarteten Wiederaufbauprojekt einen Gesamtumfang von bisher 2,2 Millionen Franken.

Nach der Katastrophe in Indonesien: Ein Mann im Dorf Lombongga nimmt von Caritas-Mitarbeiterin Patricia Kröll das Nothilfepaket für seine Familie entgegen | © Caritas Schweiz
Caritas
23. Juli 2019 | 09:08