In Gedenken an Hugo Hungerbühler

Am 26. April 2021 verstarb Hugo Hungerbühler in seinem 98. Lebensjahr in Rüti. Das politische und gesellschaftliche Engagement prägte sein Leben. Während Jahrzehnten gestaltete Hugo Hungerbühler – in Rüti verwurzelt – die politische Landschaft im Zürcher Oberland mit. Von 1959 bis 1975 vertrat er als Vertreter der CVP den Bezirk Hinwil im Kantonsrat und engagierte sich für gesellschaftliche Lösungen sowie in der Bildungspolitik, war er doch gleichzeitig auch in der Orts- und Bezirksschulpflege tätig. Nach seinem Rücktritt im Kantonsrat amtete er vom 1975 bis 1984 als Bezirksrichter und schliesslich von 1985 bis 1994 als Gemeinderat von Rüti und Vizepräsident.

Auch innerhalb der CVP wirkte Hugo Hungerbühler mit viel Elan und politischem Flair. 1947 wurde er Mitglied der damaligen Christlichsozialen Partei (CSP) Rüti, die er von 1969 bis 1976 präsidierte. Zudem war er während 14 Jahren Präsident der Bezirkspartei. Aufgrund seiner grossen Verdienste wurde er zum Ehrenpräsidenten der Bezirkspartei und Ehrenmitglied der CVP Rüti ernannt. Bis vor kurzer Zeit war Hugo an Parteianlässen zu sehen und brachte sich mit treffenden und immer auch einer Prise Humor gewürzten Beiträgen ein.

Als überzeugter Katholik gehörte Hungerbühler von 1968 bis 1991 der Exekutive der Römischkatholischen Staatskirche des Kantons Zürich an und präsidierte diese 16 Jahre lang. Er stand zudem drei Jahre lang der Römisch-katholischen Zentralkommission der Schweiz vor, in der er insgesamt 16 Jahre lang mitwirkte. Hohe und seltene Ehre für Hugo Hungerbühler: In Anerkennung seiner Verdienste um die Katholische Kirche wurde er im Jahre 2001 von Papst Johannes Paul l durch Aufnahme in den Gregoriusorden geehrt und zum Ritter und Kommandeur ernannt. Der damalige Churer Bischof Amédée Grab überreichte ihm die Auszeichnung am 8. Juli 2001, anlässlich eines festlichen Abendgottesdienstes in der katholischen Kirche in Tann.

Einen Namen hat sich der einstige Archivar der Stadt Zürich auch als Publizist gemacht. Er war Autor und Mitarbeiter von rund 30 Werken, darunter der Pfarreigeschichte von Rüti und Wetzikon, der Fasnachtsgeschichte im Zürcher Oberland und der geschichtlichen Aufarbeitung der Gemeinde Rüti. Und auch gesellschaftlich war Hungerbühler stark engagiert. Tätigkeiten als Vorstand des Theaters für den Kanton Zürich, der Lese-Gesellschaft Rüti, in der Supportervereinigung des FC Rüti und der Ritterhausgesellschaft Bubikon zeugen vom vielseitigen Engagement Hugo Hungerbühler für die Allgemeinheit. Seine tatkräftige und unkomplizierte Art, sein Humor und sein grosser Einsatz werden unvergesslich bleiben.

Die CVP Rüti verliert mit Hugo Hungerbühler eine Persönlichkeit und viele einen lieben Freund. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren und sind in Gedanken bei der Trauerfamilie, welcher wir unser herzliches Beileid erbieten. Danke, lieber Hugo, für Dein Wirken und die bereichernden Stunden, die wir mit Dir verbringen durften.

Peter Weidinger, Ehrenpräsident der CVP Rüti