Studientage Freiburg

In Christus – Gemeinsam zur Mitte

Medienmitteilung

Unter diesem Titel fanden letzte Woche die fünften Studientage zur theologischen und gesellschaftlichen Erneuerung an der Universität Fribourg statt. Rund 500 Personen haben die Veranstaltung vom 20. bis 22. Juni besucht. Im Zentrum stand das theologische Nachdenken über die Person Jesu Christi sowie das Feiern der gemeinsamen Mitte des christlichen Glaubens. Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund und die Schweizerische Bischofskonferenz haben gemeinsam das Patronat der Studientage übernommen. Zahlreiche Konfessionen und Denominationen waren an den Studientagen vertreten.

Eröffnet wurden die beiden Studientage jeweils mit einer Andacht von Weihbischof Denis Theurillat (Bistum Basel) sowie von der ökumenischen Gemeinschaft Chemin Neuf. Grossen Anklang fanden die Vorträge von Prof. Alister McGrath von der Oxford University (UK). Der weltweit renommierte Apologet sprach von der Wichtigkeit einer Verankerung der Theologie in der christlichen Existenz. Bischof Graham Tomlin (Kensington) sprach über die Vermittlungsfunktion der Kirche: «In Christus nehmen der einzelne Christ und die Gemeinschaft der Gläubigen Anteil an der Heilung und Erneuerung der Welt.» Christian Hennecke (Bistum Hildesheim) betonte, dass die Kirche in Christus eine neue Leidenschaft für die Sendung in die Welt gewinnen soll. Sie werde sich dadurch in ganz neuen Formen kristallisieren und so das Reich Gottes für die Menschen neu erfahrbar machen.

Pfarrerin Sabine Brändlin sprach als SEK Ratsmitglied von der Wichtigkeit einer theologischen Fundierung und einer institutionellen Unterstützung von Aufbrüchen in der Kirche. Abt Urban Federer von Einsiedeln schöpfte aus den geistlichen Quellen der mittelalterlichen Bewegung der Gottesfreunde und folgerte für die Gegenwart: «Gottesfreundinnen und Gottesfreunde erkennen sich zuerst als Getaufte, und wissen, dass sie als solche anderen beistehen können – zusammen für die gemeinsame Sache des Evangeliums in unserer Gesellschaft!» Der unlängst wiedergewählte Kirchenbundspräsident Gottfried Locher hob hervor, dass sich Kirche stärker am gemeinsamen Auftrag Jesu Christi ausrichten solle. Nur so könne auch die Einheit unter den Kirchen wachsen. Im persönlichen Gespräch betonten Urban Federer und Gottfried Locher die wachsenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Kirchen. «Das gemeinsam Verbindende des Glaubens soll hervorgehoben und theologisch verantwortet werden. Feindbilder müssen abgebaut werden.» Mit diesen Worten hat Urban Federer die Studientage am Schluss treffend zusammengefasst.

Personen aus Akademie und Kirche tauschten an den beiden Nachmittagen in zahlreichen Vertiefungsseminaren ihre Ansichten und Erfahrungen aus und kamen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ins Gespräch. So wurden der ökumenische Austausch und das gegenseitige Verständnis gefördert. In einer Plenumsdiskussion äusserten kirchenleitende Persönlichkeiten und junge Theologinnen und Theologen ihre Anliegen zur Zukunft der theologischen Bildung.

Ein ökumenischer Gottesdienst in der Kathedrale von Fribourg rundete die Studientage am Freitagabend ab. Die gemeinsame Bewegung hin zur Mitte wurde mit einer eindrücklichen Segenshandlung sinnlich zum Ausdruck gebracht. Bischof Felix Gmür (Bistum Basel) und Kirchenbundspräsident Gottfried Locher wandten sich mit kurzen Ansprachen zum Thema «In Christus – Gemeinsam zur Mitte» an die versammelte Gemeinschaft.

 

Weitere Informationen unter www.glaubeundgesellschaft.ch

Studientage Freiburg | © zVg
Universität Fribourg
25. Juni 2018 | 10:54