Hirtenbrief 2017: «Barmherzigkeit ist nie abstrakt»

Medienmitteilung

Brief 2017 von Bischof Markus Büchel an die Gläubigen – «Barmherzigkeit ist eine Wesenseigenschaft Gottes – wir Menschen können sie leben», schreibt Bischof Markus Büchel in seinem jährlichen Brief an die Gläubigen, der am kommenden Wochenende, 14./15. Januar, in den Kirchen des Bistums St.Gallen verlesen wird. Der Bischof thematisiert diesmal den Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit.

Das hebräische Wort für Barmherzigkeit «Rachamim» bedeutet Mutterschoss. Bischof Markus Büchel schreibt: «Gott geht schwanger mit uns und wir leben in seinem Mutterschoss, werden beschützt, ernährt, gewärmt, getragen». Wer aus diesem Bewusstsein heraus lebe und auf andere Menschen zugehe habe die Kraft und die Freiheit barmherzig zu sein und für Gerechtigkeit einzustehen, betont Bischof Markus Büchel.

Glaubende wissen auch, dass die Spannung zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit sehr gross sein kann und uns Menschen manchmal fast zerrreist. «Das konkrete Leben ist darum wesentlich, Barmherzigkeit nie abstrakt», sagte dazu Papst Franziskus. Barmherzigkeit geschieht auch für Bischof Markus Büchel in der konkreten Begegnung zwischen Menschen oder zwischen Menschen und Gott. «Dafür stehen viele Christinnen und Christen ein, die in ihrem Alltag versuchen, sich für Gerechtigkeit in der Gesellschaft einzusetzen», schreibt er dankbar.

Der St.Galler Bischof formuliert zu den theologischen Betrachtungen fünf konkrete Vorschläge zum Thema Barmherzigkeit. «Was jeder tun kann ist für andere beten», so der erste Vorschlag. Zeit haben, zuhören, Menschen am Rand besuchen und anstatt Hass zu verbreiten gut über andere sprechen, sind weitere Anregungen. Schliesslich ist das Teilen, die Solidarität unter den Menschen, ein ganz konkreter Liebesdienst.

Abschliessend dankt der Bischof allen, die jeden Tag für andere da sind, Kraft, Geld, Zeit und Zuwendung schenken. Der Bischofsbrief schliesst mit Segenswünschen für das neue Jahr 2017.

Hirtenbrief 2017

Bistum St. Gallen
16. Januar 2017 | 12:24