Hinter die Kulissen blicken: Museumsschätze entdecken

Medienmitteilung

Die Sammlung des Museum Bruder Klaus Sachseln beherbergt umfangreiche, illustrierte Stamm-bäume, die auf Niklaus von Flüe zurückgehen. Zwei dieser Stammbäume aus dem 18. Jahrhundert liess das Museum aufwändig restaurieren. Nun werden sie der Öffentlichkeit gezeigt. Die Kabinettausstellung «Entrollt und entsäuert» lädt ein, die beiden Stammbäume zu erkunden, Restaurierungstechniken auszuprobieren und sich als Ahnenforschende zu betätigen.

Ein fesselnder Blick hinter die Kulissen des Museums!

Bruder Klaus, der Stammvater

Als Wurzeln eines weitverzweigten Baumes sind Niklaus von Flüe und Dorothee auf den ausgestellten Stammbäumen dargestellt. Ihre Nachkommenschaft ist gross, umfasst heute etwa 19 Generationen und ist über die ganze Welt verteilt. Die beiden Stammbäume wurden wohl von Nachkommen Niklaus von Flües in Auftrag gegeben, um ihre Blutsverwandtschaft mit dem Heiligen zu dokumen-tieren. Der grosse Stammbaum misst in der Breite über 1.5 Meter und zeigt mit vielen Landammännern und Ratsherren eindrucksvoll den politischen Einfluss, den die Familie von Flüe in Obwalden hatte. Er wurde möglicherweise von Johann Wolfgang von Flüe (8. Generation) bei P. Ubald Thüring in Auftrag gegeben und regt mit seinen reichen Verzierungen nicht nur Nachkommen von Bruder Klaus zum Entdecken an. Die kleinere Geschlechtertafel ist überschaubarer, aber umso geheimnisvoller, da darüber kaum etwas bekannt ist. Mit Tablet und Stift beginnt für die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher das grosse Rätselraten.

Die Zeit verlangsamen

Aufgerollt, beschädigt und teilweise zerfallen – so wurden die zwei Stammbäume zum Papier-restaurator gebracht. Nun sind sie wieder genug stabil, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren und während vieler weiterer Jahre zu erhalten. «Entrollt und entsäuert» zeigt anschaulich, welche Arbeiten die Restauratoren an den Objekten ausführten und welche Techniken sie anwenden, um die Zeit zu verlangsamen. Ein Ateliertisch in der Ausstellung lädt Besucherinnen und Besucher ein, Objekte zu untersuchen, zu reinigen, zu retuschieren und angemessen zu verpacken. Das aktive Tun in der Ausstellung spricht Kinder und Kindgebliebene an, aber auch jene Besucherinnen und Besucher, denen bei der fortschreitenden Digitalisierung nach etwas handwerklicher Abwechslung ist.

Verwandt mit Heiligen, Königen oder einem Volkshelden?

Nicht nur der Beruf des Restaurators wird in der Ausstellung vorgestellt, sondern auch der des Ahnenforschers. Als Hilfswissenschaft der Geschichte befasst sich die Ahnenforschung mit menschlichen Verwandtschaftsbeziehungen und ihrer Darstellung. Die Datensammlung dauert oft jahrelang und erfordert viel Geduld. Die Ausstellung bietet Gelegenheit, die Werkzeuge und Methoden der Ahnenforschung kennenzulernen und nach eigenen Vorfahren zu suchen.

«Entrollt und entsäuert – Restaurierte Stammbäume aus der Sammlung» im Museum Bruder Klaus Sachseln ist bis zum 1. November 2019 zu sehen. Die Vernissage findet am Sonntag, 16. Juni 2019, um 14.00 Uhr statt. Die anschliessende Veranstaltung um 15.00 Uhr ist öffentlich.

Rahmenveranstaltungen

Vernissage

Sonntag, 16. Juni 2019; 14.00 Uhr

Raffinierte Restauratoren

Angehende Papierrestauratorinnen der Hochschule der Künste Bern zeigen vor Ort, wie Dokumente, die gelitten haben, zu erhalten sind. Sie gewähren Einblick in den spannenden, wenig bekannten Beruf des Restaurators.

Sonntag, 16. Juni 2019; 15.00 – 17.00 Uhr Kosten: Museumseintritt

Illustre Illustrationen

Die Stammbaum-Malerin Christine Mathis aus Nidwalden berichtet von ihrer Tätigkeit, zeigt eigene Arbeiten und greift vor Ort zum Pinsel.

Sonntag, 15. September 2019; 14.00 – 16.00 Uhr Eintritt frei am Denkmaltag

Hinter verschlossenen Türen

Exklusive Führung ins Depot des Museum Bruder Klaus zum Thema Stammbäume und Stammbücher

Mittwoch, 25. September 2019; 16.00 Uhr Anmeldung erforderlich Eintritt frei am Bruder Klausen Tag

Geniale Genealogen

Der Genealoge Friedrich Schmid erklärt, was er aus den ausgestellten Stammbäumen lesen kann. Er erläutert, wie ein Ahnenforscher vorgeht und ergänzt seine Ausführungen mit Anekdoten aus dem Genealogie-Alltag. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Zentralschweizerischen Gesellschaft für Familienforschung durchgeführt.

Mittwoch, 02. Oktober 2019; 19.00 Uhr Kosten: Museumseintritt

Finissage und Saisonschluss

mit Hackbrett, Akkordeon und Klarinette (Susanne und Thomas Windischbauer mit Hans Blum)

Freitag, 01. November 2019; 17.00 Uhr

 

Museum Bruder Klaus
3. Juni 2019 | 12:12