Frieden! Im Libanon und weltweit

Medienmitteilung

Freiburg. Die Aktion Sternsingen 2020 steht unter dem Thema «Frieden» und hat als Beispielland dafür den Libanon gewählt. Unterstützt werden zwei Beispielprojekte, die Respekt und Verständnis unter den Religionen fördern und so einen Beitrag zum Frieden leisten.

«Ja, ich lerne gerne. Das macht mir wirklich Spass.» sagt die 8jährige Rabella aus Beirut. Jeden Tag geht sie in die Nachmittagsbetreuung der Caritas. Das ist sicherer und friedlicher Ort zum Spielen und Lernen, denn in ihrem Stadtteil Bourj Hammoud gibt es keine Spielplätze. Fast die Hälfte der Kinder kommt aus Syrien, einige aus dem Irak. Christen und Muslime sitzen nebeneinander und lernen gemeinsam. So lernen sie sich gegenseitig kennen und können Freunde werden. In Bourj Hammoud, einem Vorort von Beirut, leben Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak neben Migrantenfamilien aus Asien und Afrika auf engstem Raum zusammen. Verschiedenste Weltanschauungen und Religionen treffen hier aufeinander. Soziale Probleme und Konflikte sind unvermeidlich und die Schuldigen schnell gefunden: «Die syrischen Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg und die Mieten werden wegen ihnen immer teurer.» empören sich viele Libanesen.

«Mit der jungen Generation wächst der Frieden nach»

In diesem Umfeld bietet Caritas Libanon für rund 100 Kinder aus benachteiligten Familien ein Freizeit- und Förderprogramm, das durch die Aktion Sternsingen unterstützt wird. Besonders für syrische Kinder, die in die Schulen aufgenommen werden, ist dies wichtig. Sie haben meist lange keine Schule mehr besucht oder waren gar nie in der Schule. Für sie ist es deshalb schwierig, dem Unterricht zu folgen. Unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer Religion werden sie bei den Hausaufgaben betreut und erhalten Nachhilfeunterricht, wo es nötig ist. Bei den gemeinsamen Aktivitäten lernen sich die Kinder gegenseitig kennen, können Vorurteile abbauen und sich in ihrer Verschiedenheit akzeptieren. «Mit der jungen Generation wächst der Frieden nach», ist Myrna Chamineh, die Programmleiterin der Caritas Libanon, überzeugt. Denn Krieg und Frieden fangen im Kleinen an: in der Nachbarschaft, im Berufsleben und in der Schule.

Interreligiöser Dialog an den Schulen

Das zweite Beispielprojekt, das durch die Aktion Sternsingen unterstützt wird, heisst Alwan und ist dem interreligiösen Dialog an Schulen gewidmet. Bei diesem Alwan- Unterricht, der bereits an 42 staatlichen und privaten Schulen durchgeführt wird, lernen Kinder und Jugendliche die verschiedenen Religionen kennen und wie Frieden trotz Unterschieden möglich ist. Der Unterricht orientiert sich dabei an der Missio – Internationales Katholisches Missionswerk Rte de la Vignettaz 48 1700 Freiburg «goldenen Regel», die es in allen Religionen gibt. Sie besagt, dass man die Menschen so behandeln soll, wie man selber gern behandelt werden möchte. Alwan will die Jugendlichen auf ihrem religiösen Weg stärken und gleichzeitig den Respekt für Andersgläubige fördern. Im Alwan-Unterricht werden darum auch gegenseitige Besuche organisiert, um sich besser kennenzulernen. Muslime werden in christliche Kirchen eingeladen, und Christen in Moscheen. Gegenseitige Vorurteile und Ängste werden so abgebaut und überwunden, ein friedliches Zusammenleben ermöglicht.

Aktion Sternsingen und Friedenslicht Schweiz

Frieden ist das gemeinsame Anliegen von Friedenslicht Schweiz und der Aktion Sternsingen. Deshalb gibt es in diesem Jahr eine Zusammenarbeit. In vielen Pfarreien gehen die beiden Aktionen bereits Hand in Hand, indem Sternsingergruppen auch das Friedenslicht in die Haushalte bringen. Mit der Zusammenarbeit wollen wir den Beitrag zum Frieden sichtbarer machen und dem gemeinsamen Anliegen zu mehr Bekanntheit verhelfen. Sternsingergruppen bekommen darüber hinaus die Gelegenheit, das Friedenslicht mit speziell angefertigte Friedenskerzen in die Haushalte zu bringen und sich damit aktiv an der Verbreitung des Friedenslichts zu beteiligen.

Missio
21. November 2019 | 07:30