Die Römisch-Katholische Kirche im Aargau wird grün

Medienmitteilung

Die Bewahrung der Schöpfung ist der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau ein grosses Anliegen. Der Pastoralraum Brugg-Windisch, die Pfarrei Heilige Familie Schöftland, der Pastoralraum Region Lenzburg sowie der Verwaltungs- und Fachstellenstandort der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau an der Feerstrasse 8 in Aarau haben sich in den letzten 18 Monaten intensiv mit dem Umweltmanagementsystem «Grüner Güggel» auseinandergesetzt und Massnahmen zur Verbesserung ihrer Umweltleistung definiert. Mit einer Feier in der Kirche St. Marien in Windisch wurde der Zertifizierungsprozess abgeschlossen und die Urkunde überreicht.

Nicht automatisch werden die Kirchen mit einem Engagement für den Umweltschutz in Verbindung gebracht. Dass aber genau dies eine der Kernaufgaben der christlichen Botschaft ist, wurde am Sonntag, 28. Juni 2020 bei einer Feier in der katholischen Kirche St. Marien in Windisch deutlich. Vier Organisationen wurden im Rahmen eines Gottesdienstes mit dem kirchlichen Umweltlabel «Grüner Güggel» zertifiziert. Nach einem längeren Validierungsprozess, dem Erstellen eines Umweltberichtes und vielen konkreten Massnahmen erreichen der Pastoralraum Region Brugg-Windisch, der Pastoralraum Region Lenzburg, die katholische Pfarrei Heilige Familie Schöftland und die Römisch-Katholische Kirche im Aargau Verwaltungs- und Fachstellenstandort in Aarau das vorläufige Ziel: die Überreichung der Urkunde mit Plakette.

Eine Frage der Glaubwürdigkeit

In seinen einführenden Worten beschrieb Luc Humbel, Präsident der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau, dass es letztlich um die Glaubwürdigkeit der Kirche gehe – gerade in allen Glaubwürdigkeitskrisen der letzten Monate und Jahre. Ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen und eine umfassende Bewusstseinsänderung seien spätestens seit der Umweltenzyklika «Laudato Si» von Papst Franziskus von 2015 aus einem christlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Auch wenn die Römisch-Katholische Kirche im Aargau nun mit dem ersten «Konvoi» zum Grünen Güggel den Anfang gemacht habe – es sei letztlich ein ökumenisches Anliegen, das sicher weitere Kreise ziehen werde.

Kreativ gestaltete Feier

Im Zentrum des Gottesdienstes in der corona-bedingt mit Abstand gefüllten Marienkirche stand der berühmte Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi. Mit farbigen Symbolen, einem kräftig klingenden Bläserensemble und zarten Klängen der Orgel wurde die Feier ansprechend für alle Sinne gestaltet. Ausserdem hatte der Pastoralraum Region Brugg-Windisch die Kinder im Religionsunterricht zu einem kreativen Projektwettbewerb aufgerufen. So zierten viele Dutzend farbige Güggel auf Papier oder als Skulptur den Kirchenraum und machten sichtbar, wie viele sich bereits mit dem Anliegen auseinandergesetzt haben.

Es braucht das Engagement der einzelnen

In der Schweiz ist die Fachstelle oeku – Kirche und Umwelt für den Zertifizierungsprozess zuständig. Deren Präsidentin Vroni Peterhans zeigte sich in ihrer Laudatio hoch erfreut über die vier ersten kirchlichen Organisationen im Aargau, die die Zertifizierung erreicht haben. «Wir alle wissen, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht durch die Massen ausgelöst werden, sondern immer vom Engagement einzelner angestossen wurden», betonte sie.

Pastoralraum Brugg-Windisch
30. Juni 2020 | 11:58