Ausschnitt der Etikette des neuen Klosterweins

Die Etikette für den Klosterwein ist schlicht und hat einen klaren Wiedererkennungswert

Medienmitteilung: Die markante Silhouette der Engelberger Klosteranlage, dazu eine elegant geschnittene Schrift: Die Etikette für den klostereigenen Wein ist schlicht und hat einen klaren Wiederer-kennungswert. Geschaffen hat die Etikette für die Flaschen des neuen Klosterweins die Stanser Agentur Die Waldstätter AG.

585 Jahre nachdem das Benediktinerkloster Engelberg das Rebgut am Bielersee verkauft hat, kann die Klostergemeinschaft in diesem Jahr ihren Gästen erstmals wieder Wein vom eigenen Rebgut ausschenken. Gewachsen sind die Trauben auf dem Rebgut «Engelberg» an den Hängen der traditionellen Weinregion am Bielersee. Es handelt sich dabei um einen für diese Region typi-schen Chasselas, der vom Klosterwinzer Beat Burkhardt nach der Weinlese im vergangenen Herbst vinifiziert worden ist. Mit der Gestaltung der Etikette wurde die Agentur Die Waldstätter AG in Stans beauftragt. Für Agenturmitinhaberin Priska Stähelin-von Büren war dies eine besondere Herausforderung, «zumal es sich um einen nicht alltäglichen Auftrag handelte und wir bei der Ge-staltung viel Freiheit hatten». Mit im Team war Grafikerin Angie Goldmann, die von einer emotiona-len Geschichte spricht: «Wein verbindet man mit Genuss, Freizeit und schönen Erlebnissen.»

Eine starke Aussage

Eine schlichte, gleichzeitig aber auch eine edel wirkende Etikette soll es sein, die sowohl moderne als auch traditionelle Elemente beinhaltet. Und die Etikette soll einen klaren Wiedererkennungswert in Bezug auf das im Jahre 1120 gegründete Benediktinerkloster Engelberg aufweisen. Die Wahl fiel dabei auf die markante Silhouette der Klosteranlage, wie sie sich dem Betrachter vom Kloster-hof aus präsentiert. Eine klare Wiedererkennung ist dadurch gegeben. Es handelt sich dabei um eine mit Pinselstrichen geschaffene Momentaufnahme und lässt durch das bewusste Weglassen einzelner Fassadenelemente den Raum frei für eine Fortsetzung der klostereigenen Geschichte auch nach der 900-Jahre-Feier in zwei Jahren. Für den Schriftzug «Kloster Engelberg» wurde eine robust und trotzdem elegant wirkende Serifenschrift gewählt. Für die Bezeichnungen «Chasselas» und «Twanner Bielersee AOC» kam eine Groteskschrift zum Zuge. «Bei beiden Schriften handelt es sich um starke, schöne Schriften, die sich gegenseitig ergänzen», begründet Angie Goldmann die Wahl. Der mattgoldene Druck sowohl bei der Illustration als auch der Schrift symbolisiert den Inhalt der Weinflasche – den golden schimmernden Wein von der Chasselas-Traube. Der äussere Rahmen ist dem Barock entlehnt und schafft dadurch eine Verbindung mit der aus dieser Zeit stammenden Klosterkirche. Das Papier der Weinetikette weist eine leichte Struktur auf, wie sie bei von Hand geschöpftem Papier entsteht.

Erste offizielle Weinlieferung im Juni 2018

Der im September 2017 als «Berner Winzer des Jahres» ausgezeichnete Beat Burkhardt hat den ersten klostereigenen Wein inzwischen in Flaschen abgefüllt. Es ist das erklärte Ziel sowohl des Benediktinerklosters Engelberg als auch des Winzers, mit einer konsequenten Ertragsregulierung die Eigenheiten der jeweiligen Rebsorte hervorzuheben. Eine erste Kostprobe seines Könnens wird Beat Burkhardt noch vor den Sommerferien abliefern. Am 24. Juni 2018 wird offiziell der erste klostereigene Wein vom Bielersee ins Klosterdorf geliefert. Und zwar nicht einfach so. Die Wein-übergabe wird von der ehrenwerten Trüelerzunft zu Twann organisiert, die sich gemäss ihrer Zunftsatzung dem Rebbau und ihren Traditionen verschrieben hat. Zu dieser Weinübergabe mit anschliessendem Apéro sind die Engelberger Bevölkerung und alle Gäste herzlich eingeladen. www.kloster-engelberg.ch

Das Kloster und der Wein

Das Benediktinerkloster Engelberg war von 1235 bis 1433 Eigentümerin eines Rebguts am Bieler-see. Nach dem Verkauf der Liegenschaft an Private blieb der Name «Engelberg» für das Rebgut als Erbe der Engelberger Mönche bis heute bestehen. Auch die Trauben, die aus diesen Reblagen gekeltert werden, tragen nach wie vor den Namen «Kloster Engelberg». Die ab 1433 erfolgten Versuche des Klosters Engelberg, unter anderem am Ufer des Zürichsees in Küsnacht Wein zu produzieren, waren wirtschaftlich ebenso wenig von Erfolg gekrönt wie jene mit dem zwischen 1418 bis 1579 in Küssnacht am Rigi bewirtschafteten Rebgut. Der Bezug von grösseren oder klei-neren Mengen Wein von anderen Klöstern und von privaten Händlern war damals schon üblich. Und so bezog das Benediktinerkloster schon damals Wein von anderen Klöstern und von privaten Händlern. Im 17. Jahrhundert setzte dann ein reger Handel mit Käse aus dem Klosterdorf nach Italien ein. Im Gegenzug gelangte auf den Säumerpfaden Wein aus Italien nach Engelberg. Der Rückkauf des Rebguts erfolgte 2017 nach intensiven Verhandlungen, welche jedoch jederzeit partnerschaftlich und abschliessend positiv für alle Beteiligten waren. Auch dürfte für die aufstre-bende Weinbauregion Bielersee selbst die Wertschöpfung dank der Pläne des Benediktinerklosters Engelberg spürbar sein.

900 Jahre Benediktinerkloster Engelberg

 Seit der Gründung im Jahre 1120 prägt das Benediktinerkloster Engelberg die Geschichte des Hochtals. Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend aus den Bedürfnissen des Ortes. Seelsorge in der Pfarrei, Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Handwerks- und Dienstleis-tungsbetriebe sowie die hauptsächlich extern arbeitende «Kloster Schreinerei» sowie Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie die zunehmende Zahl weltlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren. Seit den Anfängen des Klosters unter-richten die Mönche junge Menschen. Heute besteht die Stiftsschule aus einem Gymnasium (zwei-sprachige Maturität D/E) mit International Baccalaureate (IB) sowie einem Internat für Knaben und Mädchen. Im Internat werden auch Schülerinnen und Schüler aufgenommen, welche die von der Einwohnergemeinde Engelberg geführte und in den Räumen des Klosters untergebrachte Sekun-darschule (IOS) besuchen. Die Benediktiner von Engelberg gründeten zwei Klöster in Nordameri-ka: 1873 «Conception» in Missouri und 1882 «Mount Angel» in Oregon. 1932 übernahm das Klos-ter Missionsaufgaben in Kamerun und gründete dort 1964 das Kloster «Mont Febe» in der Haupt-stadt Yaoundé. Die in Engelberg aus 21 Mönchen bestehende Klostergemeinschaft wird seit 2010 von Abt Christian Meyer geleitet. Das Benediktinerkloster Engelberg ist nach den Bergbahnen En-gelberg-Trübsee-Titlis AG der zweitgrösste Arbeitgeber in Engelberg. Im Jahre 2020 kann das Benediktinerkloster Engelberg auf 900 Jahre segensreichen Wirkens zurückblicken.

Ausschnitt der Etikette des neuen Klosterweins | © zVg
Kloster Engelberg
20. April 2018 | 14:32