Brigitte Hürzeler als Koordinatorin eingesetzt

Medienmitteilung

Der Verein Bistro Interculturel setzt sich seit 2012 für ein gelungenes Zusammenleben von Zugewanderten und Einheimischen ein. Jetzt auch mit Projektvereinbarungen des Kantons und mit einer professionellen Koordination.

Das Bistro Interculturel stellte anlässlich der Generalversammlung am Montag die Neuerungen des Vereins vor: Seit 1. April arbeitet Brigitte Hürzeler aus Luzern in einem 30-Prozent-Pensum als Koordinatorin des Vereins. Hürzeler, gelernte Litografin und Soziokulturelle Animatorin i.A., hat den Verein als Praktikantin der Kantonalen Fachstelle Gesundheitsförderung und Integration bereits ein Jahr lang begleitet, kennt die Abläufe und Angebote bestens, aber auch die Situation der Migrantinnen und Migranten in Nidwalden. Sie wird künftig die einzelnen Aktivitäten koordinieren, Projekte und Angebote in Zusammenarbeit mit Freiwilligen konzipieren und planen. Ausserdem ist sie für Administration, Finanzen, Fundraising und Kommunikation zuständig. Dadurch sollen einerseits Vorstand und Präsidium entlastet, andererseits aber auch die Organisation professioneller werden.

Im Auftrag des Kantons

Wichtig ist das auch deshalb, weil der Verein neu Projektvereinbarungen mit dem Kanton abgeschlossen hat: Die Organisation der «Femmes-Tische» (Frauen mit Migrationshintergrund diskutieren in ihrer Muttersprache über Fragen zu Erziehung, Lebensalltag und Gesundheit und können sich so mit dem Leben in der Schweiz vertraut machen) und des «Mentoring-Projekts» (auch hier geht es um die Bewältigung von alltäglichen Problemen: Freiwillige treffen sich regelmässig mit Zugewanderten, helfen beim Gang zu Behörden, bei Schwierigkeiten in der Schule oder aber beim Einkaufen) führt der Verein neu im Auftrag des Kantons Nidwalden durch. Und erhält dafür Geld. «Das Mentoring-Projekt läuft bereits seit 2011 und wir haben derzeit 24 Tandems», sagt Projektleiterin Verena Zemp. Neu werde das Projekt intensiviert und professionalisiert. «Mentorinnen und Mentoren sollen sich regelmässig zum Austausch und zu Weiterbildungssequenzen treffen – und wir sind intensiv auf der Suche nach neuen Freiwilligen, die sich in diesem Bereich engagieren möchten.»

Deutschtreffs für die Integration

Informiert wurde an der Generalversammlung auch über den Deutschtreff für Asylsuchende. Dreimal pro Woche können Asylsuchende zwei Stunden lang ihre Deutschkenntnisse vertiefen. «Die Deutschstunden werden seit einem Jahr jeweils am Dienstag, Mittwoch und Freitag angeboten und rege benutzt», sagt Hürzeler. Und: «Es gibt etliche Asylsuchende vor allem aus Eritrea und Syrien, die an allen drei Tagen am Unterricht teilnehmen, weil sie dadurch der Untätigkeit entfliehen können.» Lanciert wurden die Deutschtreffs deshalb, weil der Bund die Gelder gestrichen und daraufhin auch der Kanton dieses Angebot eingestellt hatte. «Wenn man bedenkt, dass die Sprache ein zentraler Puzzlestein für die Integration ist, müsste diese Aufgabe eigentlich von Bund und Kantonen übernommen werden», sagt Hürzeler. Zumal für vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge mit F-Ausweis Deutschkenntnisse dann ein Muss seien. Finanziert wird das Angebot von der Gemeinde Stans, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, von der Katholischen und der Reformierten Kirche Nidwalden.

Vorstand und Flüchtlingstag

Für Mihaela Brun-Georgescu, die neu für die Organisation der Femmes-Tische zuständig ist, wurde der pensionierte Sozialarbeiter Chlaus Joller in den Vorstand gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Vinoj Arulpragasam, Besa Kajtazi, Sakine Toprak und Balz Wolfisberg, geleitet wird der Verein von Karl Grunder (er musste sich krankheitshalber für die Versammlung entschuldigen).

Auch im neuen Vereinsjahr sollen es wieder sportliche und gesellschaftliche Anlässe geben. Der Verein organisiert zudem den Flüchtlingstag vom 20. Juni und will in den nächsten Monaten die Website www.bistro-interculturel.ch übersichtlicher gestalten. Aktuell sei sie jetzt schon, sagt Brigitte Hürzeler, mit Agenda, wichtigen Infos zum Verein und zu den Angeboten.

Im kommenden Vereinsjahr soll ausserdem eine Gruppe gebildet werden, die Vorschläge ausarbeitet, wie der Preis der Albert Köchlin Stiftung, immerhin 50›000 Franken – nachhaltig eingesetzt werden kann. Die neue Koordinatorin lobt das Engagement des Vorstandes und der Nidwaldnerinnen und Nidwaldner: «Wir haben viele wunderbare Freiwillige, die mit viel Eigeninitiative und Herz bei der Sache sind. Es ist dem Vorstand und mir deshalb sehr wichtig, dass sich das Nebeneinander von bezahlter und unbezahlter Arbeit gut vereinbaren lässt.»

 

Weitere Infos: www.bistro-interculturel.ch

 

 

Bistro Gruppe (v.l.n.r. Chlaus Joller, Brigitte Hürzeler, Verena Zemp, Mihaela Brun) |© 2015 Bistro Interculturel zVg
Gastbeitrag
28. April 2015 | 12:31