Beim Namen nennen – 38'739 Opfer der Festung Europa

Medienmitteilung

Aktionen zum Flüchtlingstag 2020 in Bern, Basel, Luzern, Zürich und St.Gallen.

Seit 1993 sind an den Aussengrenzen Europas 38›739 Flüchtlinge umgekommen. Und das sind nur die dokumentierten Fälle. Sie werden von UNITED against Refugee Deaths exakt dokumentiert und aufgelistet. Viele ertranken im Mittelmeer, wurden erschossen, sind erstickt.

Diese Situation ist genauso unerträglich, wie die katastrophalen Verhältnisse in den Flüchtlingscamps zum Beispielin Griechenland, Syrien, der Türkei, Libyen und Nordafrika. Viele Menschen in ganz Europa und in der Schweiz sind der Meinung, dass diese Umstände unerträglich sind, auch und gerade während der Corona Pandemie. Citykirchen, NGO’s, Basisgruppen, Pfarreien, Kirchgemeinden und Einzelpersonen haben sich deshalb für den Flüchtlingstag 2020 zusammengeschlossen und planen verschiedene Aktionen unter dem Titel «Beim Namen nennen – 38›739 Opfer der Festung Europa». 101 Organisationen beteiligen sich (Stand 19.05.2020).

Nachdem die Namen aller verstorbenen am Flüchtlingstag 2019 in der offenen kirche bern und in der Citykirche Offene St.Jakob in Zürich während 24 Stunden vorgelesen wurden, beteiligen sich 2020 auch diverse Organisationen aus Basel, Luzern und St.Gallen an der Aktion.

Geplant ist:

Namen lesen

Während 24 Stunden werden die Namen der Verstorbenen vorgelesen. Freiwillig Engagierte übernehmen Schichten von einer halben Stunde. Immer zur vollen Stunde gibt es Musik, Worte, Stille, Performance.

Namen schreiben

Die Namen der Verstorbenen werden auf 38›739 Stoffbänder geschrieben und an Kirchenfassaden aufgehängt. Die Organisatoren erwarten dafür hunderte von Freiwilligen.

Briefe schreiben

38›739 handgeschriebene Briefe sollen gesammelt und an den Bundesrat und an das Parlament abgegeben werden. Ein Brief für jede verstorbene Person. Die Briefe, die bewusst kurz und allgemein gehalten sind fordern den Bundesrat auf, sich in Absprache mit den europäischen Partnern dringend für Lösungen einzusetzen, um sichere Fluchtwege zu ermöglichen. Die Schweiz soll mit gutem Beispiel vorangehen und mehrere tausend Flüchtlinge direkt aus Flüchtlingslagern aufnehmen.

live online Podium – Sterben auf dem Mittelmeer stoppen!

Mittwoch, 17. Juni 2020, 20 Uhr, auf www.beimnamennennen.ch

«»¢ Hasan Hawar, hat die Flucht über das Mittelmeer und die Balkanroute selbst erlebt

«»¢ Mattea Meyer, SP-Nationalrätin Zürich

«»¢ Till Rummenhohl, ehemaliges Rettungsteammitglied von SOS MEDITERRANEE

«»¢ Karla, Sprecherin von UNITED against Refugee Deaths

«»¢ Moderation: Verena Mühlethaler, Citykirche Offener St. Jakob Zürich

Das Publikum kann sich online am Podium, per E-Mail oder telefonisch beteiligen.

Fotoausstellung – Seenotrettung

Ãœber 30 grosse Bilder aus dem Alltag der Seenotrettung von SOS MEDITERRANEE Schweiz, konzipiert und realisiert von Isabelle Descombes

1.– 15. Juni: Bahnhofplatz Bern

15.– 23. Juni: Weg zur Gurtenbahn, Wabern

24. Juni – 04.Juli: Kapellplatz vor Peterskapelle Luzern 

Die Ausstellung kann nur gezeigt werden, wenn die Massnahmen des BAG es erlauben.

Offene Kirche Heiliggeistkirche, Bern
21. Mai 2020 | 18:13