Leib und Blut Christi

Die Kommunion austeilen
Die Kommunion austeilen

Christus bleibt gegenwärtig
Nach dem Hochgebet ist Christus nach dem Glauben der katholischen, aber auch der orthodoxen Kirche in Brot und Wein real präsent. Darum wird mit grosser Aufmerksamkeit darauf geachtet, dass die nach der Kommunion übrig gebliebenen Hostien sorgfältig aufbewahrt und die liturgischen Gefässe gereinigt werden.

Die geweihten Hostien finden Platz im sogenannten Tabernakel. Diese Hostien werden beispielsweise bei Krankenbesuchen mitgenommen, um Gläubigen die Kommunion zu ermöglichen. In Zeiten des Priestermangels werden die Hostien in Kommunionfeiern eingesetzt: Nach dem Wortgottesdienst können die Gläubigen so die Heilige Kommunion empfangen, auch wenn keine Eucharistiefeier gehalten wird.

Abendmahlsstreitigkeiten – Kommuniongemeinschaft
Über die genaue Auslegung der Formel “dies ist mein Leib”, beziehungsweise “dies ist mein Blut” debattierten Theologen schon lange vor der Reformation. Streitpunkt war dabei stets, wie die Gegenwart Gottes in Brot und Wein zu verstehen ist. Um die Bezeichnung der “realen Präsenz” Christi im Abendmahl kam es über Jahrhunderte zu heftigen Debatten, die in der römisch-katholischen Kirche im 4. Laterankonzil 1215 geregelt wurden.

Zu einem grossen Bruch kam es während der Reformation: Während der Konflikt der römisch-katholischen Kirche mit Martin Luther (1517) hauptsächlich im Amtsverständnis besteht, lehnte der Zürcher Ulrich Zwingli (1519) den Glauben an eine dauerhafte Präsenz Christi in Brot und Wein ab. In den reformierten Kirchen wird von einer symbolischen Gegenwart Gottes während des Abendmahls gesprochen.

Abendmahl – Gemeinschaft und Grenzen
Für die römisch-katholische Kirche gilt, dass nur ein geweihter Priester der Eucharistiefeier vorstehen darf und eine Eucharistiefeier nur dann Gültigkeit hat.

Eine Abendmahlsgemeinschaft besteht von Seiten der katholischen Kirche mit den orthodoxen, nicht aber mit den evangelischen oder reformierten Kirchen. In einer Zeit, in der es zahlreiche konfessionsverbindende Partnerschaften gibt, führt das im Pfarreialltag zu Herausforderungen und wird unterschiedlich gehandhabt, auch wenn die Glaubenslehre und das Kirchenrecht eindeutig sind. Als Grundsatz lässt sich festhalten, dass Christen, die an die reale Präsenz Gottes in den eucharistischen Zeichen glauben, die Kommunion empfangen sollen.
Umgekehrt sind in der Reformierten Kirche alle getauften Christinnen und Christen zum Empfang des Abendmahls eingeladen. Dieses wird jedoch längst nicht jeden Sonntag gefeiert.