Das letzte Abendmahl

Das letzte Abendmahl, Gemälde von Leonardo da Vinci
Das letzte Abendmahl, Gemälde von Leonardo da Vinci

Die jüdische Mahlfeier

Die Form der Eucharistiefeier geht zurück auf das jüdische Pessachmahl: Während dieser Feier in Erinnerung an den in der Bibel geschilderten Auszug der Israeliten aus Ägypten nimmt der Hausvorsteher ein Brot zur Hand, dankt Gott dafür und teilt es unter die Anwesenden aus. Nach dem Essen wird ein weiteres Dankgebet gesprochen und die Tischgemeinschaft ist eingeladen, aus dem Kelch zu trinken.

Das jüdische Pessachfest erinnert an den Übertritt des Volkes Israel aus der Gefangenschaft in die Freiheit. Der Jude Jesus nimmt dieses Ereignis als Grundlage, um für die neue Gemeinschaft, die sich um ihn versammelt hat, eine Feier der Erinnerung an sein Leben und Wirken zu schaffen.

Die Evangelientexte

Anders als in den jüdischen Feiern bezieht Jesus in den Beschreibungen des letzten Abendmahls im Neuen Testament die Gebetsformel direkt auf sich: “Das ist mein Leib”, sagt er, wenn er den Jüngern das Brot reicht. Die Wendung beim Weiterreichen des Kelchs mit Wein, “das ist mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird”, nimmt bereits den Tod Jesu am Kreuz vorweg.

Im Lukasevangelium folgt darauf die Aufforderung: “Tut dies zu meinem Gedächtnis”. Jesus ruft die Menschen um sich herum dazu auf, dieses Mahl zu wiederholen. In der Erinnerung an seinen Tod und sein Sterben sowie an die Auferstehung bleibt Jesus in jeder Feier gegenwärtig. Die Aufforderung “Tut dies zu meinem Gedächtnis” wird in jedem Gottesdienst wiederholt.

Die Eucharistiefeier in der katholischen Kirche

Die Feier der Eucharistie ist der zentrale Teil in einem Gottesdienst. Sie folgt auf den sogenannten Wortgottesdienst mit Eröffnung, Lesungen, Predigt, Glaubensbekenntnis und Fürbitten. Am Anfang steht die Gabenbereitung von Brot – in Form von Hostien – und Wein, die durch den Priester gesegnet werden.

In Anlehnung an die in der Bibel überlieferten Worte Jesu spricht der Priester den sogenannten Einsetzungsbericht. Die etwas trockene Bezeichnung meint das Gebet, der die Worte und das Handeln Jesu nach Überlieferung der biblischen Texte wiedergibt. Indem der Priester die Worte spricht, erfolgt durch den Heiligen Geist die Wandlung der Gaben von Brot und Wein zu Leib und Blut Jesu.

Die Bedeutung dieser kurz als Wandlung bezeichnete Moment wird durch das Hochheben von Hostie und Kelch unterstrichen. Hier erfolgt im Gottesdienst ein kurzer Moment der Stille, der durch das Läuten von Glocken oder Schellen durch Ministranten auch akustisch hervorgehoben wird.