Schweiz
Junge Stimmen braucht die Synode
Zürich, 20.10.18 (kath.ch) Die Debatten an der Jugendsynode scheinen eine starke Dynamik zu haben, wie Teilnehmer und Beobachter feststellen. Daran gilt es anzuknüpfen. Mehr noch: Junge Menschen müssen viel mehr selber zur Sprache kommen, schreibt kath.ch-Redaktor Martin Spilker.
«Wir waren die einzigen echten Jugendlichen!» Die Feststellung stammt vom 20-jährigen Benedikt Arndgen. Der Ministrant ist mit zwei Kolleginnen und einem Kollegen nach Rom gereist. Sie haben die Gelegenheit genutzt, den Kontakt zu den Kirchenvertretern aufzunehmen, die im Vatikan vier Wochen lang über sie reden. Es muss ein sehr fruchtbares Gespräch gewesen sein. «On the top», nennt es Arndgen in einem Beitrag auf kath.ch.
Allerdings haben die jungen Leute auch festgestellt, dass die Bischöfe ziemlich weit von ihrem Alltag entfernt sind. Das erstaunt nicht weiter. Gewiss haben die Synodenvertreter Meinungen und Fragen Jugendlicher gesammelt und lassen diese in die Debatten einfliessen. Aber es bleibt eine Vermittlung, teils wohl auch Interpretation durch die Bischöfe. Dies dürfte erst recht für Glaubens- und Lebensfragen junger Frauen gelten.
Ein Gremium muss sich mit Fragen beschäftigen, die sich nicht immer aus dem Erfahrungshorizont der Mitglieder beantworten lassen. Das ist in der Kirche nicht anders als in der Politik oder Wirtschaft. Je besser die Abstützung auf die Zielgruppe gelingt, desto tragfähiger sind die Entscheide.
An der Synode scheint es jedoch Übereinstimmung zu geben, dass die katholische Kirche sich eine Strategie überlegen muss, junge Leute neu anzusprechen. Sie muss jugendkompatibel werden, wie es der Schweizer Vertreter, Weihbischof Alain de Raemy, ausdrückt. Je öfter und direkter junge Leute dabei mitwirken können, desto besser dürfte dies gelingen. Diese Botschaft können die Synodenteilnehmer dem Papst ja jetzt schon dick ins Schlussdokument hineinschreiben.
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