Gläubige empfängt die Kommunion
Schweiz

Wohltuendes Vertrauen

Zürich, 10.6.18 (kath.ch) Sollen nichtkatholische Ehepartnerinnen und -partner die Kommunion empfangen dürfen? In der Schweiz wird darüber – anders als in Deutschland – keine Debatte vom Zaun gerissen. Man handelt pragmatisch und baut auf das Gewissen der Gläubigen. Wohltuend, findet kath.ch-Redaktionsleiterin Sylvia Stam in ihrem Kommentar.

Nicht selten wird Schweizerinnen und Schweizern eine gewisse Zurückhaltung vorgeworfen. Wir seien so höflich, etwas distanziert bisweilen, selten emotional. Aussagen, die gern im Vergleich mit unseren nördlichen Nachbarn fallen, die um so vieles heftiger und wortreicher debattieren.

Im Kommunionstreit, welcher derzeit jenseits des Rheins tobt, lässt sich dies aufs Anschaulichste beobachten: Von einem richtig «deutschen Eigentor» (Kardinal Gerhard Ludwig Müller) ist dort die Rede, gar davon, dass es hier nicht um ein «Kasperletheater» gehe, sondern «um Leben und Tod.» (Bischof Rainer Maria Woelki).

In der Schweiz geht es ruhiger zu und her. Keine Frage von Leben und Tod. Vielmehr eine Frage des persönlichen Gewissensentscheids: «Wir gehen davon aus: Wer Amen sagt, meint auch Amen», so der Einsiedler Abt Urban Federer. Eine wohltuende Haltung, die den einzelnen Gläubigen das Vertrauen ausspricht, die Entscheidung, ob sie die Kommunion empfangen wollen, nach bestem Wissen und Gewissen selber zu fällen. (sys)


Gläubige empfängt die Kommunion | © Keystone
10. Juni 2018 | 12:26
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!