Martin Grichting, Generalvikar Bistum Chur
Schweiz

Zitat: «‹Laie› ist kein abwertender Begriff»

Chur, 1.2.18 (kath.ch) «’Laie’ ist für die katholische Kirche kein abwertender Begriff. Er kommt aus dem Griechischen und bedeutet einfach: Mitglied des Volkes. Als solche sollen die Laien, auf der Basis ihres christlich geprägten Gewissens, selbstverantwortlich und im eigenen Namen in der Zivilgesellschaft handeln, nicht als verlängerter Arm der Hierarchie.Sie sollen nicht von kirchlichen Organisationen her und unter dem Etikett ‘katholisch’, sondern in eigener Verantwortung als Bürger und Christen politisch wirken. Darin besteht ihre Mündigkeit und ihr unersetzbarer Dienst.»

Das schrieb Martin Gichtig, Generalvikar des Bistums Chur, in einem Kommentar für die Zeitung «Die Welt» (31. Januar). Darin spricht er sich gegen «politisierende» Geistliche – in der katholischen Kirche als «Hierarchie» (Bischöfe, Priester) bezeichnet. Die Gläubigen – in der katholischen Kirche als «Laien» bezeichnet – sollen sich in der Politik sehr wohl äussern. Eine Arbeitsteilung zwischen der religiösen Hierarchie und den Laien fördere den Pluralismus und die Demokratie, so Grichting weiter.

Denn: Eine pluralistische Demokratie vertrögt sich laut Grichting gut mit Religionen. Es sei denn, der Glaube wird über die Loyalität zum Staat gestellt. Katholiken hätten eine Lösung gefunden, andere Religionen tun sich schwer. (kna/ft)

Martin Grichting, Generalvikar Bistum Chur | © zVg
1. Februar 2018 | 16:00
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