Weihbischof Marian Eleganti
Schweiz

Jugendbischof Eleganti stellt die Frage nach der Kirchlichkeit

Dietikon ZH, 2.10.16 (kath.ch) Die nationale Veranstaltung des Jugendverbandes Jungwacht Blauring in Bern unter dem Titel «Jublaversum» hat für eine heftige Debatte über die Kirchlichkeit der Jugendarbeit geführt. In einem Schreiben zuhanden von kath.ch nimmt auch Jugendbischof Marian Eleganti Stellung. Es gehe hier um die Frage, warum Kinder und Jugendliche auch nach jahrelangem Engagement in Jungwacht und Blauring nicht zu einer «Freundschaft mit Jesus Christus» finden würden, argumentiert er darin.

«Ich stehe mit der Bundesleitung der Jubla regelmässig in Kontakt und unsere Beziehungen sind freundlich und konstruktiv», schreibt Eleganti einleitend und kommt zur Sache: «Die durch den Beitrag von Francesca Trento aufgeworfene Frage, die zu regen Reaktionen in den Blogs, persönlichen Emails, in der Redaktion von kath.ch und in der Jublaleitung verständlicherweise zu reden gegeben hat, führt uns tiefer, und ich denke, auch einen Schritt nach vorn, wenn wir uns ihr stellen.» Es gehe seiner Meinung nach um die Frage, warum Kinder und Jugendliche auch nach jahrelangem Engagement in Jungwacht und Blauring nicht zu einer «Freundschaft mit Jesus Christus» finden würden.

Eleganti war als Jugendbischof der deutschsprachigen Schweiz mit einem Workshop am Jublaversum beteiligt. Das sei sein eigener Wunsch gewesen, erklärt er im Schreiben. Den Workshop hielt er in der aufgeblasenen Kirche ab. «Zugegeben, das war nicht auf der Hauptbühne und von vielen Kindern und Jugendlichen kaum bemerkt», so Eleganti.

Im Schreiben nimmt der Jugendbischof auch Bezug auf einen Blogbeitrag von Daniel Kosch auf kath.ch, wo dieser die Reflexion über die mangelnde Kirchlichkeit der Jugendarbeit aufnimmt und das Argument der defizitären Spiritualität zu widerlegen versucht. Eleganti geht mit Kosch darin einig, dass Jugendliche mit der eigenen Lebensmitte, mit dem Geheimnis des Lebens und damit mit Gott in Kontakt kommen sollten.

Der Jugendbischof insistiert jedoch auf der Grundfrage, die bis jetzt nicht beantwortet sei: «Kirchlichkeit kann nicht in der punktuellen Mithilfe bei der Durchführung eines Pfarreifestes, in der Nutzung von pfarreilichen Jugendräumen und in kirchensteuerfinanzierten Strukturen allein liegen, die das Ganze tragen, während die Jugendlichen in Wirklichkeit mit fortschreitendem Alter, wenn all diese Dinge für sie schlicht und einfach nicht mehr interessant und notwendig sind, ihre Bindung an die Kirche aufgeben.»

Damit wendet sich Eleganti auch gegen die Argumentation von Bundespräses Valentin Beck, der in einem Gastkommentar auf kath.ch darauf hinwies, dass auch in Veranstaltungen wie dem Jublaversum katholische Kirche konkret gelebt werde.

Eleganti schliesst seine Stellungnahme mit einem Zitat von Papst Franziskus, in dem der Pontifex ausdrücklich auf das missionarische Wirken der Kirche hinweist. Mit diesem Zitat aus der Predigt des Papstes unterstreicht Eleganti, wie wichtig der «apostolische Eifer» für die Kirche sei. (cm)

Stellungnahme im Original: «Jubla bewegt» (mich). Überlegungen des Jugendbischofs im Nachklang des Jublaversums


Weihbischof Marian Eleganti | zVg
2. Oktober 2016 | 08:45
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