12/2003 | |
INHALT |
Kirche in der Schweiz |
Von einem schwierigen und arbeitsintensiven Jahr 2002 sprach Bischof
Ivo Fürer an der Weihnachtsfeier mit einem erweiterten Kreis von Mitarbeitenden.
Die Mitglieder des Ordinariatsrates seien hart gefordert gewesen und hätten
oft kaum mehr über den Aufgabenberg gesehen. Von den gleichzeitig laufenden
aufwändigen Projekten mussten die einen abgeschlossen, andere initiiert
und für die restlichen weitere Schritte eingeleitet werden.
Die nüchterne Tatsache, dass dazu 21 Ordinariatssitzungen, von denen
sechs bis in den Nachmittag hinein dauerten, nötig gewesen waren, sagt
wenig über die Belastung aus. Zu den «normalen» liturgischen
Verpflichtungen im Ablauf eines Kirchenjahres kamen die ebenfalls wiederkehrenden
und weitgehend planbaren Aufgaben: Bischofsbrief an die Gläubigen im
Januar zum Thema «Glauben» (auch von den Muslimen positiv aufgenommen),
Erstellung des Firmplanes, Firmspendungen und Firmgespräche, Budgetplanung
und Rechnungsabschluss, Organisation der Jubilarenehrung und des Neujahrsempfanges,
Gespräche mit Seelsorgenden und kirchlichen Mitarbeitenden sowie mit
Kirchenverwaltungen bei Stellenbesetzungen, Pfarreivisitationen in den Dekanaten
Altstätten und Rorschach, Altar- und Kirchweihen, Sitzungen und Tagungen
mit diözesanen und überdiözesanen Räten und Kommissionen.
Es galt aber auch, Abschied zu nehmen, Veränderungen im personellen
Bereich zu akzeptieren, Belastendes aufzuarbeiten, Gewohntes loszulassen,
Neues zu wagen.
Wenn hier aus Sicht der Informationsbeauftragten gewichtet wird und einige
Schwerpunkte aus dem reichen Strauss des nicht alltäglichen Tuns aufgelistet
werden, so mag dies für die direkt betroffenen einzelnen Ordinariatsmitglieder
aus ihrer Warte anders aussehen, sei es, weil ein einschneidendes persönliches
Ereignis, ein Unfall oder eine Krankheit, ihr Leben im Jahr 2002 stärker
beeinflusst haben als beispielsweise die Verabschiedung neuer Weisungen
für die Gefängnisseelsorge.
Am 1. Juni ist mit Peter Lampart (Jahrgang 1958), einem aus der Privatwirtschaft
kommenden Fachmann, das Personalamt verstärkt und professionalisiert
worden. Mit Hilfe eines externen Beraters sind Richtlinien für das
Personalwesen erarbeitet worden, welche Bischof Ivo Fürer im August
ad experimentum für zwei Jahre erlassen hat. Die beiden Personalleiter
sind dem Diözesanbischof je direkt unterstellt. Anton Thaler ist für
die Dekanate Gossau, Appenzell, Uznach und Wil-Wattwil zuständig, Peter
Lampart für St. Gallen, Rorschach, Altstätten und Sargans. Sie
werden durch den Personalausschuss des Ordinariates unterstützt, der
unter anderem die optimale Absprache und den Informationsfluss zwischen
den verschiedenen Bereichen sicherstellen soll. Der Ausschuss setzt sich
aus den Personalleitern, dem Diözesankatecheten, dem Regens und dem
Bildungsleiter zusammen.
Paul Hutter ist auf Ende August aus dem Personalteam ausgeschieden. Mitte
Oktober ist er nach zehn Jahren auch als Fortbildungsleiter für die
hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätigen Männer und Frauen
zurück- und damit aus der Bistumsleitung ausgetreten. Mit seinen 65
Jahren hat er sich allerdings nicht zur Ruhe gesetzt, sondern wirkt nun
als Pfarradministrator in Rorschach, wo er von 1973 bis 1992 das Experiment
«Seelsorgeteam», eine Art Arbeits- und Lebensgemeinschaft mit
drei Priesterkollegen erprobt hatte und auch nach seiner Berufung nach St.
Gallen einen Tag in der Woche tätig war. Mit einem kleinen Fest dankte
Bischof Ivo Fürer seinem Mitarbeiter für die vielfältigen
Dienste in den verschiedensten Bereichen. Die Bistumsleitung darf von seiner
reichen Erfahrung weiterhin profitieren. In der Missionskonferenz der deutschen
und rätoromanischen Schweiz vertritt er noch bis Ende 2003 das St.
Galler Ordinariat.
Die Stelle von Paul Hutter wurde neu als Stabsstelle für Bildungsarbeit
definiert, auf 80 Prozent erweitert und ins Personalamt eingebunden. Stelleninhaber
Stephan Brunner (Jahrgang 1967), Flawil, hat seine Arbeit am 15. Oktober
aufgenommen.
Bereits angekündigt worden ist, dass Guido Scherrer, Kanonikus, Dekan
und Pfarrer in Neu St. Johann, am 1. September 2003 die Nachfolge von Josef
Wick im Regensamt antreten wird. Er wirkt bereits an Planung und Entscheiden
in Bezug auf den kommenden Pastoralkurs mit.
Die Seelsorgeeinheiten waren bis zu Beginn der Adventszeit das Thema
im Ordinariatsrat, wobei insbesondere Markus Büchel und Josef Kaufmann
gefordert waren. Am 25. November sind die Bischöflichen Regeln für
die Seelsorgeeinheiten und die Bischöflichen Weisungen für die
Errichtung von Seelsorgeeinheiten mit den pastoralen Überlegungen in
Kraft gesetzt worden. Vorgängig hatten sich der Priesterrat und der
Rat der hauptamtlichen Laienseelsorger/Laienseelsorgerinnen an der Arbogast-Tagung
damit auseinander gesetzt. Im Seelsorgerat wurden die Seelsorgeeinheiten
an der Mai-Sitzung aus Sicht der Basis diskutiert. Der Administrationsrat
steuerte staatskirchliche Überlegungen bei. Der Verband St. Gallischer
Kirchgemeinden war zur Vernehmlassung eingeladen. Die Dekane hatten an der
Frühjahrs-Konferenz ihre Bedenken und Wünsche geäussert.
Auf reges Interesse stiessen die Seelsorgeeinheiten auch bei der jährlichen
Austauschrunde mit dem Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche des
Kantons St. Gallen.
Mit der Verabschiedung der Regeln und Weisungen hat das Personalamt die
Richtplanung von möglichen Seelsorgeeinheiten in Angriff genommen.
Sie erfolgt zusammen mit den Dekanen. Der Bildungsleiter erarbeitet parallel
dazu ein Umsetzungskonzept mit Bildungsangebot.
Für die schlanker gewordene Pastoralplanungskommission (PPK) mit Pastoralamtsleiter Markus Büchel (Präsident), Franz Kreissl (Sekretär), Cordula Köppel, Niklaus Popp, Josef Raschle, Monika Seitz (Seelsorgerat) und Markus Zweifel musste ein neues Statut erstellt werden. Als erste Aufgabe fasste die PPK vom Bischof den Auftrag, die von den Pfarreien zurückgeschickten Unterlagen des Bistumsprojektes «He! Was glaubst Du?» zu sichten und daraus für das Pastoralamt und das Ordinariat pastorale Perspektiven für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu erarbeiten. Bei der Umsetzung dieses Auftrages ging die PPK ungewohnte Wege. Damit das Projekt bereits in der Anfangsphase möglichst breit abgestützt ist und von vielen mitgetragen wird, wurden die Grundlagen für einen ersten Entwurf in einer Klausurtagung mit allen steuernden Räten im Bistum erarbeitet. Erstmals in der Geschichte der diözesanen Räte tagten Ende November im Bildungshaus Neu-Schönstatt in Quarten die Mitglieder von Ordinariatsrat, Seelsorgerat, Priesterrat und Rat der hauptamtlichen Laienseelsorger/Laienseelsorgerinnen gemeinsam ein historisches und von den Mitgliedern positiv wahrgenommenes Ereignis. Das Tagungsergebnis ermöglichte der PPK weitere Schritte.
An der Mai-Sitzung in Steinach hatten die Mitglieder des Priesterrates und des Rates der hauptamtlichen Laienseelsorger/Laienseelsorgerinnen aufgrund bereits gemachter Erfahrungen in einzelnen Pfarreien einstimmig beschlossen, Bischof Ivo Fürer zu empfehlen, im Bistum St. Gallen auf «Firmung ab 18 Jahren» hinzuarbeiten. Der Bischof hat die Empfehlung im positiven Sinn entgegengenommen. Damit er den Entscheid für «Firmung ab 18» fällen kann, müssen Richtlinien erarbeitet werden. Die Arbeitsgruppe «Firmung ab 18» unter der Leitung von Diözesankatechet Philipp Hautle hat ein entsprechendes Diskussionspapier vorbereitet, das im Ordinariatsrat in einer ersten Lesung behandelt worden ist.
Die Mitarbeitenden der Arbeitsstellen sind am 2. Juli zu einer Information und Aussprache mit Ordinariatsmitgliedern zu Bischof Ivo eingeladen worden. Die Lancierung des Projektes konnte noch nicht erfolgen. Markus Büchel war durch seinen Unfall, der im Sommer einen Spitalaufenthalt nötig machte, stark beeinträchtigt und zusätzlich belastet mit unerfreulichen Vorkommnissen im Bistum.
Erleichtert hat das Ordinariat davon Kenntnis genommen, dass das Kollegium
in der November-Sitzung im Rahmen der Budgetberatung 2003 den Begehren nach
einer personellen Aufstockung im Pastoralamt sowie im Sekretariat stattgegeben
hat.
Mehr Personal bedingt auch mehr Arbeitsplätze. Die bereits in der Prozessanalyse
angesprochene Raumfrage im Zusammenhang mit einer besseren Organisation
der Arbeitsplätze erhält dadurch noch mehr Bedeutung. Bischof
Ivo hat zusammen mit der Kanzlerin Margreth Küng und einem externen
Berater zuhanden des Administrationsrates ein Raumkonzept ausgearbeitet,
das langfristig und kurzfristig umzusetzende Vorschläge enthält.
Mit der DAJU und der diözesanen Kommission für Jugendseelsorge
hat Philipp Hautle Richtlinien für die kirchliche Jugendarbeit erarbeitet.
Der Ordinariatsrat hat sie im August beraten und verabschiedet. Der bereinigte
Entwurf ging an den Administrationsrat und den Verband St. Gallischer Kirchgemeinden
zur Vernehmlassung. Die definitive Fassung wird dann von Bischof Ivo Fürer
unterzeichnet. Das Ringen um eine adäquate Stellung von Religion an
den Pädagogischen Hochschulen verlangte vom Diözesankatecheten
einen grossen Einsatz an Zeit und Verhandlungsgeschick.
Analog zu den Richtlinien für kirchliche Jugendarbeit wurden die ebenfalls
von Philipp Hautle dem Ordinariatsrat eingereichten Richtlinien für
den Beruf der Katechetin, des Katecheten, formuliert. Der Entwurf ging ebenfalls
zur Vernehmlassung an Administrationsrat und Verband St. Gallischer Kirchgemeinden.
Der Brief, mit dem Bischof Ivo der Pfarrei Walenstadt am 24. März
mitteilen musste, dass ihr Seelsorger Alois Fritschi sexueller Handlungen
mit Kindern beschuldigt werde und er dessen Demission als Pfarrer und Dekan
mit sofortiger Wirkung angenommen habe, war einer der schmerzlichsten Briefe,
die er je schreiben musste. Dass die traurige Angelegenheit ausgerechnet
in jener Zeit publik wurde, da weltweit sexuelle Übergriffe von Seelsorgern
an Kindern aufflogen, war mit ein Grund, dass sie zu einem gesamtschweizerischen
Medienthema wurde und das Bistum über lange Zeit mit diesem Fall in
den Medien präsent blieb. Kam dazu, dass der Papst in seinem Gründonnerstagsbrief
an die Priester das Thema Pädophilie ansprach und dann Ende April einen
Krisengipfel im Vatikan zu diesem Thema durchführte. Für die Medien,
die gern Ereignisse irgendwo auf der Welt auf die regionale oder lokale
Ebene herunterholen, war daher das Bistum St. Gallen mit mittlerweile zwei
Fällen an Ostern hatte der ebenfalls in Walenstadt tätig
gewesene Pfarrresignat Pius Baumgartner seine Schuld öffentlich gemacht
ein «gefundenes Fressen». Im Allgemeinen wurde die offene
Informationspolitik des Bistums positiv gewertet.
Am 10. April wurden die Medien vom Staatsanwalt vom vorzeitigen Antritt
des Strafvollzuges von A.F. orientiert (Urteil steht noch aus), und am 25.
Juni gab er bekannt, dass das Strafverfahren gegen P.B. aufgehoben worden
sei, weil die Taten verjährt sind.
Mit Georg Schmucki und Yvonne Steiner, beide mit Erfahrungen in der Gefangenenseelsorge,
konnten Ansprech- und Vertrauenspersonen für Opfer und Täter bekannt
gegeben werden. Sie sind Mitglied im Fachgremium gegen sexuelle Übergriffe
im Bistum St. Gallen, das von Edith Brunner, der Leiterin der Opferhilfe
St. Gallen, geführt wird und das als Beratungsgremium weitere Schritte
aufzeigt, selber aber nicht Klage erhebt. Bis heute sind keine weiteren
Klagen gegen Seelsorgende im Bistum bekannt. Am 5. April erhielten alle
Seelsorgenden das Merkblatt «Sexuelle Belästigung und Ausbeutung
und sexuelle Handlungen mit Kindern in der kirchlichen Arbeit».
In Sachen Medien gab es gottlob auch Erfreuliches, denn die St. Galler
Kirche ist auch ohne Skandale präsent, vor allem in den gedruckten
Medien.
Auf Vorschlag der Medienkommission der Schweizerischen Bischofskonferenz
konnte Bischof Ivo Fürer am 28. Juni Josef Osterwalder, Redaktor am
«St. Galler Tagblatt» den Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz
überreichen.
Zusammen mit Roger Fuchs, der bei «radio aktuell» die kirchliche
Sendung «prisma» betreut, gab die Informationsbeaufragte den
Teilnehmenden des Pastoralkurses Tipps im Umgang mit den Medien.
Mehr und mehr entwickelt sich die Informationsstelle zu einer stark beanspruchten
Dienstleistungsstelle für alle möglichen Anfragen und Anliegen
der Medienleute. Gesprächspartnerinnen und -partner vermittelt sie
auch ausserhalb des Ordinariates und der diözesanen Arbeitsstellen.
Ein gutes und entspanntes Verhältnis zu den Medien macht sich jedoch
gerade in Krisenzeiten bezahlt.
In der von Anton Thaler präsidierten Liturgiekommission ist für
den in die PPK gewählten Niklaus Popp Henryk Kadlubowski, St. Gallen,
nachgerückt. Die Kommission hat ein Merkblatt «Rituale für
tot geborene Kinder» zusammengestellt, das im April vom Ordinariatsrat
gutgeheissen wurde.
Mit Josef Keller, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes, konnte für
den per Ende Jahr ausgeschiedenen alt Regierungsrat Karl Mätzler ein
aktiver Regierungsrat für die Mitarbeit in der Kommission Politisch-wirtschaftlicher
Bereich gewonnen werden. Dieses von Markus Büchel präsidierte
Beratungsgremium für den Bischof befasste sich an drei Sitzungen mit
der Abstimmung über die Fristenlösung und die Initiative «Für
Mutter und Kind», mit Fragen um Sterbebegleitung und Sterbehilfe (Gast:
Thomas Cerny, Chefarzt Onkologie, Kantonsspital St. Gallen) sowie mit dem
Embryonengesetz, Stammzellenforschung, Gentechnologie und der Position der
Kirche (Gast: Hans Halter, Professor für Moraltheologie und Sozialethik
an der Theologischen Fakultät Luzern).
Im Mai und Juni musste Bischof Ivo Abschied nehmen von den Mitbrüdern Richard Thalmann, St. Gallen, und Paul Müller, Alt St. Johann. Im November konnte er seinem ältesten Mitbruder im Bistum, Peter Gall, im Betagtenheim in Kirchberg zum 100. Geburtstag gratulieren. Originell «behütet» gings am Schmutzigen Donnerstag im Festsaal ab in die Fasnacht. Im Festsaal, wo erneut nicht nur Seelsorgende und Firmlinge, sondern auch Leute aus Wirtschaft und Politik, aus der Werbung und von Verbänden vom Bischof empfangen wurden. Er selber war mit den Ordinariatsmitgliedern Gast beim St. Galler Stadtrat und beim Regierungsrat. Er nahm unter anderem teil am Managementsymposium und auf Einladung des Bundesrats als einziger Kirchenmann an der Föderalismuskonferenz an der Universität St. Gallen. In Wildhaus begleitete er den Start der Jubiläumsbibel, die im Jubiläumsjahr der Evang. Kantonalkirche von Gemeinde zu Gemeinde unterwegs ist. Er mischte sich unter die Minis am Minifest in Winterthur und unter die Studenten am Zentralfest in Appenzell. Als Expo-Botschafter genoss er den St. Galler Tag auf der Arteplage in Neuenburg und war Gast im «Ziischtigsclub» des Schweizer Fernsehens.
Rosmarie Früh ist Informationsbeauftragte des Bistums und des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St. Gallen.
Durch Bischof Ivo am 29. Juni in der Pfarrkirche von Widnau in den ständigen kirchlichen Dienst des Bistums St. Gallen aufgenommen wurden: Gabriela Bischof (Seelsorgeverband Balgach-Widnau), Beatrice Mock (Rorschach), Klaus Heither (Au), Dietmar Laubscher (Seelsorgeverband Pfäfers-Vättis-Valens), Christoph Klein (Seelsorgeverband Rebstein-Marbach-Lüchingen).
P. Toni Kurmann SJ aus Oberbüren ist am 14. April in der Kathedrale St. Michel in Freiburg zum Priester geweiht worden; in Oberbüren feierte er am 21. April seine Primiz.
Offizial Josef Kaufmann hatte im Jahre 2002 zehn Eheangelegenheiten zu behandeln, dazu kamen zwei Rechtshilfen für das Ausland. In einigen Fällen mussten Übersetzungen erstellt werden. Weil der Offizial als Mitglied der Bistumsleitung mehr oder weniger stark in die gleichzeitig laufenden Projekte involviert war, konnten die Eheverfahren nicht in der wünschbaren Zeit von wenigen Monaten durchgeführt werden können, was ihn und seine Arbeit belastete.
Zu den grossen Aufgaben des auch für die 14 Frauenklöster zuständigen Offizials gehörten zudem die Visitationen und Wahlgeschäfte in fast allen Kapuzinerinnenklöstern. Zwischenhinein woben sich Rechtsauskünfte, Stiftungsfragen, die Überarbeitung des Dekanen-Behelfs, Mitarbeit in der Verfassungskommission des Katholischen Konfessionsteils, Dispensen, Aufnahmen in die kirchliche Gemeinschaft, sowie geistliche Gespräche und Begleitgespräche. Notgedrungen musste der Abschluss eines neuen Archivreglementes zurückgestellt werden.
«Es ist schön, vom Bistum so warm empfangen und wahrgenommen zu werden», sagte ein Student am Schluss der Tagung vom 20. September im Pfarreiheim St. Fiden in St. Gallen, zu der alle Theologiestudierenden aus dem Bistum St. Gallen eingeladen worden waren. Ausgelöst hatte diese Begegnung mit den Mitgliedern des diözesanen Priesterrates und des Rates der hauptamtlichen Laienseelsorger/-seelsorgerinnen sowie mit der Bistumsleitung Monika Pfändler. Sie vertritt die Theologiestudierenden in den Räten und hatte darauf aufmerksam gemacht, wie stark sich die heutige Situation der Theologiestudierenden von jener vor zwanzig und dreissig Jahren unterscheidet. Für entsprechende Ratsentscheide (beispielsweise Studienbegleitung) ist es daher wichtig, die davon betroffenen Männer und Frauen persönlich kennen und verstehen zu lernen.