21/2003

INHALT

Amtlicher Teil

 

Alle Bistümer

 

Klarstellung zum Phänomen «Dozulé»

Seit beinahe 30 Jahren versammeln sich Christen in Dozulé (Frankreich), um das glorreiche Kreuz Christi zu verehren und für die Erlösung der Welt zu beten. Sie folgen damit der Botschaft, welche die Seherin Madeleine Aumont Maria zugeschrieben hat, die aber von der katholischen Kirche nicht offiziell anerkannt wurde. Nach verschiedenen Anfragen erinnert die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) an Folgendes:
Am 24. Juni 1985 hat Msgr. Jean Badré, Bischof von Bayeux und Lisieux (Diözese, in der sich Dozulé befindet), erklärt, dass er Dozulé bezugnehmend auf Can. 1230 CIC nicht als Heiligtum anerkenne (vgl. Documentation Catholique Nr. 1911, 2.2.1986, S. 169­170). Mit Brief vom 25. Oktober 1985 an Msgr. Badré hat Kardinal Joseph Ratzinger, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, explizit das vom Ordinarius von Bayeux und Lisieux eingeleitete Verfahren sowie auch die von ihm getroffenen Massnahmen im Rahmen seiner pastoralen Verantwortung nach Can. 381 § 1 approbiert. Der Bischof von Bayeux und Lisieux erinnert ständig an diese Tatsache. Neben lobenswerten Aufrufen zur Bekehrung, zum Vertrauen in das glorreiche Kreuz und zur Verehrung der Eucharistie beinhalten die von Dozulé publizierten Schriften unannehmbare Elemente und Forderungen (vgl. Erklärung von Msgr. Badré vom 8. Dezember 1985): die einzig auf Dozulé bezogene Ausschliesslichkeit des Heils; der endgültige und ausschliessliche Charakter der «Botschaft»; die zweifelhafte und unverhältnismässige Lehre vom ewigen Leben; das Aufstellen von leuchtenden Kreuzen, ohne Rücksichtnahme auf die religiöse Sensibilität angrenzender Bewohner und auf das Risiko von kostspieligen und kontraproduktiven gerichtlichen Verfahren. Im Einverständnis mit dem Lehramt der Universalkirche distanziert sich die SBK formell vom Projekt «Dozulé». Einige Gläubige werden vielleicht durch diese Klarstellung verunsichert sein und Mühe haben, sie zu akzeptieren. Die Bischöfe laden sie ein, ihre Frömmigkeit und das Zeugnis ihres Glaubens auf das authentische Geheimnis des Kreuzes des Erlösers immer wieder neu auszurichten. In den Sakramenten und durch sie sollen die Quellen unserer Bekehrung und jene der Welt gesucht werden. In ihnen und durch sie bestärken wir unsere Hoffnung in der Kirche auf die Wiederkehr des Herrn.

Freiburg, 6. Mai 2003
+ Amédée Grab OSB
Präsident der Schweizer Bischofskonferenz


Bistum Basel

 

Ernennung

Ruedi Heim als Pfarrer für die Pfarrei Menzingen (ZG) im Seelsorgeverband Menzingen-Neuheim per 18. Mai 2003.


Erste Beauftragungen

Mit der ersten Beauftragung bringen die Theologiestudierenden ihre Bereitschaft zum kirchlichen Dienst im Bistum Basel zum Ausdruck. Im Auftrag von Diözesanbischof Msgr. Dr. Kurt Koch hat Weihbischof Msgr. Denis Theurillat diese Bereitschaftserklärung am Sonntag, 11. Mai 2002, in der Kapelle des Priesterseminars St. Beat in Luzern, entgegengenommen und folgende Theologiestudierende zum Lektoren- und Kommunionhelferdienst beauftragt:

Bischöfliche Kanzlei
Hans Stauffer, Sekretär


Im Herrn verschieden

Heinrich Wey, emeritierter Professor, Luzern
Am 8. Mai 2003 starb in Luzern Ehrenchorherr Heinrich Wey. Am 24. Februar 1922 geboren, empfing der Verstorbene am 29. Juni 1948 in Solothurn die Priesterweihe. Er wirkte als Vikar in der Pfarrei Münchenstein von 1948­1949. Von 1949­1956 widmete er sich dem Studium der Altphilologie in Zürich und promovierte zum Dr. phil. Danach wirkte er als Professor an der Kantonsschule in Sursee von 1956­1960 und übernahm anschliessend das Amt des Rektors an der Kantonsschule in Willisau von 1960­1971. Gleichzeitig wirkte als Kaplan zum Heilig-Blut in Willisau. Von 1971­1978 lehrte er als Professor an der Kantonsschule Luzern. 1978 wurde er zum Kirchenpräfekten der Jesuitenkirche Luzern ernannt und trat 1993 als Chorherr in den Kollegiats-Stift St. Leodegar in Luzern ein. Seit 2000 verbrachte er seinen Lebensabend als Ehrenchorherr im Betagtenzentrum Dreilinden in Luzern. Er wurde am 13. Mai 2003 in Luzern beerdigt.

Adolf Bürke, emeritierter Spitalseelsorger, Basel
Am 10. Mai 2003 starb in Basel der emeritierte Spitalseelsorger Adolf Bürke. Am 10. April 1915 geboren, empfing der Verstorbene am 2. Juli 1941 in Solothurn die Priesterweihe. Er war Vikar in der Pfarrei Hasle von 1941­1943. Von 1943­1976 wirkte er als Kaplan und Religionslehrer in der Pfarrei Frauenfeld und versah von 1971­1975 das Amt des Dekans des Dekanates Frauenfeld. Von 1976­1995 wirkte er als Spitalseelsorger am Felix Platter-Spital in Basel. Ab 1995 verbrachte er seinen Lebensabend als emeritierter Spitalseelsorger in Basel. Er wurde am 16. Mai 2003 in Binningen beerdigt.


Bistum Chur

 

Rat der Laientheologinnen, Laientheologen und Diakone im Bistum Chur

Auf Mittwoch, 16. April 2003, hat Bischof Amédée Grab, nach dem erlassenen Statut vom 24. Mai 2002, die zum ersten Mal gewählten und berufenen Mitglieder des Rates der Laientheologinnen, Laientheologen und Diakone nach Einsiedeln eingeladen, damit sich der Rat konstituiert, seinen Ausschuss wählt und ein Arbeitsprogramm festlegt.
Der Rat der Laientheologinnen, Laientheologen und Diakone im Bistum Chur gehört nun auch zu den Ratsgremien des Diözesanbischofs, neben dem Priesterrat und der diözesanen Pastoralkonferenz. Dem Rat gehören achtzehn Mitglieder an, davon vier Laientheologinnen, sieben Laientheologen und vier Diakone als Vertreterinnen und Vertreter aller Bistumsregionen, und weiter eine Theologiestudentin und ein Theologiestudent für die Studierenden des Bistums Chur. Weihbischof Paul Vollmar vertritt den Diözesanbischof im Rat. In den Ausschuss gewählt wurden Amanda Ehrler, Binz (ZH); Dieter Müller, Rickenbach-Attikon (ZH); Ursula Uhl, Stansstad, und Bruno Tresch, Altdorf, der mit der Bestätigung durch den Bischof das Präsidium übernimmt. Die Verbindung mit dem Priesterrat bleibt durch die bisherigen Delegierten bestehen: Claudio Cimaschi (Stellvertreter: Michael Geiler) und Ursula Uhl (Stellvertreterin: Amanda Ehrler). Der Rat nahm die guten Wünsche des Priesterrates und des Forums der Laientheologinnen, Laientheologen des Bistums Chur entgegen, verbunden mit ersten Arbeitsanträgen und dem Anliegen einer fruchtbaren Zusammenarbeit. In einer ersten Arbeitssitzung am 27. August 2003 soll nach einer zu erstellenden Themenliste das Arbeitsprogramm aufgenommen werden.


Im Herrn verschieden

Giacomo Bernasconi, Pfarrer im Ruhestand
Der Verstorbene wurde am 15. Februar 1909 in Torricella (TI) geboren und am 7. Juli 1935 in Chur zum Priester geweiht. Seine ganze priesterliche Tätigkeit war der Pfarrei St. Moritz im Engadin gewidmet: von 1935­1937 Vikar in St. Moritz-Bad, von 1937­1955 Pfarrvikar von Regina Pacis Suvretta in St. Moritz, von 1955­1991 Pfarrer in St. Moritz-Dorf. Von 1955­1974 war er zudem Dekan des Dekanates Engadin. Ab 1991 verbrachte er seinen Ruhestand wiederum im Haus Regina Pacis in St. Moritz. Er starb am 10. Mai 2003 im Spital Samedan und wurde am 14. Mai 2003 auf dem Friedhof Somplaz in St. Moritz begraben.


Bistum Lausanne, Genf und Freiburg

 

Forum 2003

Gemeinsam mit dem diözesanen Pastoralrat und mit dem Bischofsrat lädt Bischof Bernard Genoud alle Verantwortlichen und Mitarbeitenden im pastoralen Dienst und über sie alle Gläubigen zum «Forum 2003» ein, das am Samstag, den 4. Oktober 2003, in Genf stattfinden wird.
Am Morgen können sich alle Teilnehmer in einer Arbeitsgruppe einschreiben, um sich in ein konkretes Thema im Zusammenhang mit dem Leben der Ortskirche zu vertiefen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen werden sich die Teilnehmenden in der Basilika «Notre-Dame» einfinden, um die Erfahrungen des Morgens auszutauschen. Ein Gottesdienst wird diesen 4. Oktober abschliessen.
Für die deutschsprachigen Teilnehmenden ist eine Arbeitsgruppe zum Thema «Priester, Diakone und Laientheologen im kirchlichen Dienst: Identität und Verantwortung eines jeden Dienstes» mit Rolf Maienfisch vorgesehen.
Bischof Bernard Genoud dankt allen für ihre spontane Mitarbeit an diesem «schönen diözesanen Projekt».


Bistum Sitten

 

Ernennungen

Der Bischof von Sitten, Mgr. Norbert Brunner, hat folgende Ernennungen für den deutschsprachigen Teil des Bistums vorgenommen:

Ebenso hat der Bischof von Sitten, Mgr. Norbert Brunner, folgende Ernennungen für den französischsprachigen Teil des Bistums vorgenommen:

Auf Vorschlag von Abt Joseph Roduit, Abt von St-Maurice, hat Bischof Norbert Brunner ebenso die folgenden Ernennungen vorgenommen:


Im Herrn verschieden

Josef Heinzmann, Redemptorist, Leuk-Stadt

Am Dienstag, 11. März 2003, starb in den Morgenstunden in Leuk-Stadt P. Josef Heinzmann CSSR auf dem Weg zur Feier der heiligen Messe im Alter von 78 Jahren.
Josef Heinzmann wurde am 13. Mai 1925 in Visperterminen geboren. Nach dem Besuch der obligatorischen Schule in seinem Heimatort absolvierte er von 1942­1947 das Gymnasium in Freiburg. Danach trat er in die Gemeinschaft der Redemptoristen in Teterchen (Frankreich) ein. 1948­1955 folgte das Theologiestudium in Echternach (Luxemburg). Am 4. April 1954 wurde er in der Wallfahrtskirche von Glis zum Priester geweiht. Danach wirkte er zuerst von 1954­1957 als Vikar in Kreuzlingen (TG). Dann kehrte er ins Wallis zurück und wurde zum Pfarradministrator von Inden ernannt (1958). Anschliessend absolvierte Pater Josef Heinzmann ein Zweitstudium in Bochum (Deutschland) in «Missiologie».
Der damalige Pfarrer von Leuk-Stadt, Pfarrer und Dekan Robert Zimmermann, suchte in den 50er-Jahren Ordensleute für die Ringacker-Kapelle in Leuk. Die Verhandlungen endeten mit einer Niederlassung der Redemptoristen-Patres. Der Bau des Klemensheims, an dem Pater Josef Heinzmann mitbeteiligt war, wurde 1959 eingeweiht. Von 1971­1981 wirkte er dort als Provinzial der Schweizer Redemptoristen. Seinem Orden und seinem Ordensgründer, Alfons von Liguori, war er Zeit seines Lebens eng verbunden. Er war mit Leib und Seele Redemptorist im Dienste der Armen.

Ein begeisterter Priester und Prediger

Pater Heinzmann war bekannt als Volksmissionar und begnadeter Prediger in der ganzen deutschen Schweiz und vor allem auch im Oberwallis. Es gibt im Oberwallis wohl keine Pfarrei, in der er nicht die Mission gepredigt hatte. Er predigte nie über die Köpfe der Gläubigen hinweg, er predigte in ihre Herzen hinein.
In seinem persönlich verfassten Lebenslauf, dem er den Titel «Danksagung» gab, bezeichnete er sich selber als begeisteter Priester, der sich nie etwas anderes gewünscht habe, als Priester zu sein. Aber er charakterisierte sich auch als ein «unnützer Knecht, als ein Maulwurf und Spurensucher Gottes».

Ein beliebter Beichtvater bei Jung und Alt

Pater Josef Heinzmann war bis zu seinem Tod einer der beliebtesten und meistaufgesuchten Beichtväter im Oberwallis. Für zahllose persönliche und religiöse Probleme und Anliegen fand er immer die richtigen Worte, die ermahnten, die aber vor allem auch getröstet und wieder aufgerichtet haben.

Ein begnadeter Familienseelsorger

Pater Josef Heinzmann schenkte neben seinen Aufgaben für die Gemeinschaft der Redemptoristen auch viel Zeit und Kraft für Aufgaben im Bistum Sitten. Als Folge des Trienniums der Familie (1989­1991), bei dem Pater Josef Heinzmann sehr intensiv mitgearbeitet hatte, ernannte ihn der damalige Bischof von Sitten, Heinrich Schwery, zum Eheseelsorger für das Oberwallis. Als solcher stand er der Dienststelle «Ehe und Familie» des Seelsorgerates Oberwallis vor, wo er besonders die Betreuung der Ehen in Krise und der Geschiedenen übernahm. Zusammen mit einem Team war er federführend für die heute noch in Kraft stehenden Konzepte für «Ehe und Familien-Seelsorge» und für die «Geschiedenen-Seelsorge». Auf schweizerischerer Ebene gehörte er bis 1998 der Kommission «Ehe und Familie» der Schweizer Bischofskonferenz an. Darin engagierte er sich vor allem für den Schutz des ungeborenen Lebens. In den letzten Jahren, als seine Gesundheit schon angeschlagen war, stand er immer noch unermüdlich für seelsorgliche Gespräche zur Verfügung. Sehr viel Herzblut investierte er bis zu seinem Tod in eine «kirchlich verantwortbare und menschlich zumutbare» Geschiedenen-Seelsorge. «Geschieden, aber nicht aus der Kirche geschieden», das war sein Grundsatz.

Ein im Wallis bekannter Buchautor

Pater Heinzmanns Talent zeigte sich auch in seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Er verfasste verschiedene Bücher für die Sakramentenpastoral, und er hat den Versuch gewagt, sich fragend und schreibend an das Geheimnis von Leben und Tod heranzutasten. Er schrieb in einem seiner Bücher: «Ich weiss es, ob ich es will oder nicht, auch mir selber kommt der Tod stündlich näher. An den Tod brauche ich nicht zu glauben. Ich glaube an das Leben, an die Auferstehung und das ewige Leben. Auch das ist eine Wirklichkeit, aber eine andere!» Dem letzte Manuskript, das Pater Heinzmann noch verfasst hat, und gleichsam zu seinem Vermächtnis wurde, gab er dann auch den Titel: «Ich glaube nicht an den Tod. Ich glaube an das Leben.»
Der Beerdigungsgottesdienst fand am Freitag, 14. März 2003, in Leuk-Stadt statt. Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Urnenbeisetzung später bei der Ringackerkapelle statt.

Diözesaner Informationsdienst


© Schweizerische Kirchenzeitung - 2003