SKZ 35/1997

 INHALT

Amtlicher Teil

Alle Bistümer

Die Überlebenshilfe nicht gefährden

Zur Volksinitiative "Jugend ohne Drogen"

Das Drogenproblem ist vielseitig und komplex. Sucht hat viele Ursachen ­ neben der Droge selbst spielen auch persönliche und soziale Umstände sowie gesellschaftliche und kulturelle Einflüsse eine wichtige Rolle. Die einzelnen Drogen ziehen deshalb entsprechend ihrem Abhängigkeitspotential und der Gebrauchsweise unterschiedliche Folgen und Nebenwirkungen nach sich. Die sozialen Probleme und das Leiden vieler Menschen, verursacht durch die Suchtabhängigkeit, stellen unsere Gesellschaft vor schier unlösbare Aufgaben.

Die christliche Ethik lässt sich vom Beispiel Jesu leiten. Sie stellt den notleidenden Menschen und dessen Würde in den Vordergrund. Daher gilt auch gegenüber den am Rand stehenden drogenabhängigen Menschen die Aussage Jesu: "Was immer Ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan" (Mt 25,40ff.).

Die Schweizer Bischöfe sind beunruhigt über den fehlenden Differenzierungsgrad der Initiative "Jugend ohne Drogen", die am 28. September 1997 dem Schweizer Volk zur Abstimmung vorgelegt wird. Weil ihnen der von der Initiative vorgeschlagene Weg und die damit zu ergreifenden Massnahmen nicht geeignet scheinen, betrachten sie die Initiative aus folgenden Gründen als nicht förderlich für die Lösung des Drogenproblems:

1. Titel und Forderungen der Initiative "Jugend ohne Drogen" sind irreführend und vereinfachend. Jenen, die für eine andere Drogenpolitik eintreten, scheint man die unehrliche Absicht zu unterstellen, sie würden sich für eine Jugend mit Drogen einsetzen. Selbstverständlich kann niemand für eine "Jugend mit Drogen" sein.

2. Das vielschichtige Drogenproblem kann nicht mit vereinfachenden Radikallösungen angegangen werden. Die Initiative "Jugend ohne Drogen" gibt Versprechungen ab, die sie nicht einhalten kann.

3. Eine Annahme der Initiative "Jugend ohne Drogen" wäre kontraproduktiv. Die Politik des Bundes, die auf den vier Säulen Prävention, Therapie, Schadenverminderung/Überlebenshilfe und Repression beruht, müsste aufgegeben werden. Damit würde die erfolgreiche Arbeit, die in den letzten Jahren auf den unterschiedlichsten Ebenen geleistet wurde, in Frage gestellt.

Das Ausmass des Drogenproblems und das Schicksal der drogenabhängigen Menschen und ihrer Angehörigen bereiten den Bischöfen grosse Sorgen. Ebenso besorgt sind die Bischöfe über die gravierenden Folgen des übermässigen Konsums von Alkohol und Tabak sowie den Missbrauch von Medikamenten. Sie weisen ferner auf die internationale Dimension des Drogenproblems hin, die unter anderem im organisierten Verbrechen ihren Ausdruck findet. Gegen alle diese eng miteinander verknüpften Probleme vermag eine einseitige, vorwiegend auf Repression basierende Drogenpolitik nichts auszurichten. Notwendig sind differenzierte Lösungsansätze, wie sie der Bundesrat mit seiner Vier-Säulen-Politik verfolgt. Die Bischöfe unterstützen deshalb die Politik des Bundesrates.

Die Initiative "Jugend ohne Drogen" würde die Überlebenshilfe verunmöglichen und die Aids-Prävention in Frage stellen. Damit richtet sich die Initiative direkt gegen die drogenabhängigen Menschen. Im Gegensatz dazu wollen christliche Ethik und christliches Handeln die Menschen am Rand wieder in die Gemeinschaft zurückführen und nicht noch weiter ausgrenzen.

Die Schweizer Bischofskonferenz empfiehlt die Initiative "Jugend ohne Drogen" zur Ablehnung.

Freiburg, den 21. August 1997

Die Schweizer Bischofskonferenz

Bistum Basel

Stellenausschreibungen

Die auf Ende Jahr vakant werdende Pfarrstelle Wangen-Niederbipp (BE) wird für einen Pfarrer oder einen Gemeindeleiter/eine Gemeindeleiterin zur Wiederbesetzung ausgeschrieben.

Die vakante Pfarr-Rektoratsstelle Worb (BE) wird für einen Pfarrer oder einen Gemeindeleiter/eine Gemeindeleiterin zur Wiederbesetzung ausgeschrieben.

Für die Arbeitsstelle für katholische Jugendseelsorge im Aargau wird ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin für ein 50-%-Pensum gesucht.

Interessenten melden sich bitte bis zum 16. September 1997 beim diözesanen Personalamt, Baselstrasse 58, 4501 Solothurn.

Wahlen und Ernennungen

Peter Rüegger-Hauser auf den 15. August 1997 zum Gemeindeleiter von Nottwil (LU) im Seelsorgeverband Nottwil-Oberkirch;

P. Paul Meier SMB auf den 1. August 1997 zum Priester im Seelsorgeverband Nottwil-Oberkirch (mit Pfarrverantwortung);

Rudolf Schaller, bisher Kaplan in der Pfarrei St. Niklaus, Solothurn, auf den 6. August 1997 zum Pfarrer von Ufhusen (LU);

Heinz Werder-Wullimann, bisher Gemeindeleiter ad interim in der Pfarrei Büren im Seelsorgeverband Lyss-Ins-Büren a.d.A., auf den 24. August 1997 zum Gemeindeleiter der Pfarrei Büren.

Dr. Jean-Louis Stoffel-Bauhaus auf den 24. August 1997 zum Gemeindeleiter von St. Peter, Schaffhausen.

Einschränkung der Seelsorgetätigkeit

Der damalige Diözesanbischof Otto Wüst hat im Jahre 1993 festgelegt, dass der Redemptoristenpater Franz-Toni Schallberger, Baden, im Bistum Basel "keine seelsorgerlichen Tätigkeiten in Form von Erteilen von Exerzitien, von Meditationen, in Form von seelsorgerlicher und therapeutischer Einzelbegleitung und in Form von Vorträgen" ausübt. Diese Einschränkungen haben weiterhin Geltung.

Rudolf Schmid, Generalvikar

Bistum Chur

Priesterexerzitien

Zu den seit Jahren von unserem Ordinariat ausgeschriebenen Exerzitien laden wir alle interessierten Priester freundlich ein. Die Exerzitien finden vom Montag, 13. Oktober, abends 18.00 Uhr (Beginn mit der Vesper), bis Freitag, 17. Oktober 1997, nach dem Mittagessen, im Bildungszentrum Neu-Schönstatt in Quarten statt. Sie stehen unter der geistlichen Leitung von Herrn Pfarrer Dr. Erwin Keller, St. Gallen. Thema des Exerzitien-Kurses: "Durch Gottes Willen Apostel Christi Jesu".
Anmeldungen bitte bis spätestens 14 Tage vor Kursbeginn an: Bildungszentrum Neu-Schönstatt, z.Hd. Sr. Sabina Ritz, 8883 Quarten (SG), Telefon 081-7391818/Durchwahl 081-7391101.

Bischöfliches Ordinariat Chur

Bistum St. Gallen

Mosnang-Libingen-Mühlrüthi: Einsetzung von Pfarrer und Pastoralassistent

Unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung hat am Wochenende vom 9./10. August 1997 Vizedekan Josef Buchmann Bernhard Sohmer als Pfarrer und Armin Fässler als Pastoralassistent von Mosnang, Libingen und Mühlrüthi eingesetzt. Die beiden wohnen im Pfarrhaus Mosnang. Nach seiner Regenstätigkeit und seinem Teilpensum als Pfarrer von St. Gallen-St. Georgen ist nun Bernhard Sohmer ganz in die Pfarreiseelsorge zurückgekehrt. Bis zum Amtsantritt des neuen Regens bleibt er Ansprechpartner für Studierende. Armin Fässler hat den letzten von Bernhard Sohmer begleiteten Pastoralkurs besucht.

St. Gallen-Rotmonten: Einsetzung von Pfarrer und Pfarreibeauftragten

Festlich-fröhlich ist am Sonntag, 17. August 1997, in der Pfarrei Rotmonten das neue Seelsorgeteam begrüsst worden. Vizedekan Alfons Sonderegger nahm die Installation vor. Pfarrer Roland Strässle stellt seine priesterlichen Dienste nun den Pfarreien St. Fiden und Rotmonten zur Verfügung. Ursula Baumgartner war vor ihrer Wahl zur Pfarreibeauftragten während sieben Jahren Pastoralassistentin in Niederuzwil.

Steinach-Tübach-Berg: Pfarradministrator installiert

Im Seelsorgeverband Steinach-Tübach-Berg wirkt neu ein Dreierteam, und zwar Pallotinerpater Gregor Rakoczy als Pfarradministrator und Vreni Ammann als Katechetin und Ansprechperson in Berg sowie der bisherige Pfarreibeauftragte Elmar Tomasi, Steinach. Eine Einsetzungsfeier mit Dekan Georg Schmucki fand in allen drei Pfarreien statt, um zu unterstreichen, dass die drei Seelsorger in Steinach, Tübach und Berg im Team die ihnen aufgetragenen Aufgaben erfüllen werden.

Orden und Kongegrationen

Im Herrn verschieden

P. Stanislaus Barbey O.Cist
Am 8. August 1997 starb in der Abtei Mehrerau P. Stanislaus Barbey O.Cist., von Morlon (FR), Konventuale von Hauterive. Er stand im 83. Lebensjahr, im 53. seiner Profess und im 49. seines Priestertums.


© Schweizerische Kirchenzeitung - 1997